this post was submitted on 27 Oct 2023
8 points (64.3% liked)
DACH - jetzt auf feddit.org
8872 readers
1 users here now
Diese Community wird zum 01.07 auf read-only gestellt. Durch die anhäufenden IT-Probleme und der fehlende Support wechseln wir als Community auf www.feddit.org/c/dach - Ihr seid herzlich eingeladen auch dort weiter zu diskutieren!
Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
Eine ausführliche Sidebar findet ihr hier: Infothread: Regeln, Feedback & sonstige Infos
Auch hier gelten die Serverregeln von https://feddit.de !
Banner: SirSamuelVimes
founded 1 year ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
view the rest of the comments
Die Lösung für das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt. Und kostenlos.
Ich finds immer wieder aufs neue lustig... Wenn die Lösung für das Problem bekannt wäre und auch noch kostenlos(!), warum ist dann trotzdem fast jeder bei Microsoft oder anderer Bezahlsoftware?
Edit: Mit "fast jeder" sind über 80% aller Unternehmen in DE gemeint
Gründe dafür sind: Gutes Marketing, Ideologie, kurzsichtige Kalkulation, zu wenig Sachverstand, strategischer Vendor Lock-In.
Kostenlos ist es letzendlich nicht. Die Kosten verlagern sich dann eher auf Dienstleistungen und Gehälter. Gespart werden kann am Ende mit Hardware, Lizenzkosten, günstigerer Integration, Verfügbarkeit und allem voran Resilienz.
Seh ich ähnlich! Vor allem der Sachverstand, jedoch glaube ich nicht mal, dass ein KMU weiß was "Vendor Lock-In" bedeutet.
Ich denke auch die Problematik ist eher die Betriebskosten sowie ein noch verschärfter Mangel an fähigen Linux-Administratoren (die zu einem Spottpreis aka 20€ Stundenlohn im KMU arbeiten wollen).
Diese Rechnung rentiert sich dann meistens nicht mehr, wenn eh schon am liebsten wenig Geld investiert wird. Kombiniert mit den enormen Marketingmaßnahmen scheint es für viele Unternehmen attraktiver, sich für 20€ pro User pro Monat die Krätze ins Haus zu holen (Microsoft) als in Open Source-Lösungen zu investieren. Leider.
Völlig richtig. Wer würde auch nicht lieber die versprochene eierlegende Wollmilchsau kaufen, wenn sie so günstig ist.
Auch "technische Schulden" in der Infrastruktur ist halt für viele KMUs noch kein feststehender Begriff. Spätestens wenn dann einer der 1000 Mitarbeiterinnen einen falschen Anhang öffnet, ist das geheul gross.
Ich bin kein Unternehmer, aber die meisten Mitarbeiter kennen nunmal Windows oder MacOS. Plus, die Software die die Mitarbeiter brauchen läuft primär unter diesen Betriebssystemen.
Für mich persönlich ist der Verwaltungsaufwand zu hoch gewesen mit Linux.. hatte iwann keine Lust mehr mich so intensiv mit Fehlersuchen zu beschäftigen, wenn mal was nicht gelaufen ist. V.a. wenn nicht genug andere Leute den gleichen Fehler hatten, war es echt schwer Lösungen zu finden. Hatte aber mit Deepin auch eine eher kleinere Distro auf Debian Basis. Dualboot würde ich aber vllt nochmal machen.
Das spiegelt auch meine Erfahrung wieder. Der Aufwand um den average Büro joe mit einem Linux-basierten Stack zu versorgen steht einfach in keinerlei Relation zu "kaufen und vergessen" bei MS.
Während man natürlich nicht "kaufen und vergessen" sollte bei MS, ganz im Gegenteil, so ist doch das genau das was passiert. Eigentlich arbeitet gefühlt ganz DE mit einer nicht-DSGVO-komformen Lösung, aber es interessiert halt niemand.
Machste nix🥲
Too big to fail ¯\_(ツ)_/¯
Oft nur für sehr weit gefasste Definitionen von "kennen".
Gemeint war halt das Nutzen im Alltag, Zuhause, etc...
Mehr als das sollte auch nicht notwendig sein, um als Durchschnittsnutzer zurecht zu kommen. Versuch denen jetzt nochmal Linux zu erklären lol.
Es wäre jetzt an der Zeit. Auf den Arbeitsmarkt kommen jetzt nämlich Leute, die weder Windows-PCs noch Macs kennen. Die kennen nur Smartphones.
Es wäre also gut daran getan, die Leute gleich entweder generalisiert zu schulen oder eben auf offenen Plattformen...
Woher nimmst du diesen Fakt? Die meisten haben sicher Erfahrung mit Windows oder MacOS. Schon alleine durch die Schule. Und mit der Ausnahme von ein paar einkommensschwachen Haushalten werden auch alle einen PC zuhause haben.
Lehrerin hier. Meine Schüler sind 16+ Jahre alt und haben - obwohl sie Windows schonmal von innen gesehen haben - trotzdem keine Ahnung, wie das ganze funktioniert. Intuitiv sind sie gut auf dem Handy, aber so Dinge wie rechte Maustaste = Drop-Down Menü (in vielen Fällen) oder was die Systemsteuerung macht oder dass es Treiber gibt ... Das wissen die alle nicht.
Nicht, dass die Situation besser wäre, wenn Linux der Standard wäre :D Die Kids - je nach demografischer Lage - sind nur mit dem Smartphone unterwegs und haben in den Schulen häufig maximal nur iPads. Das sind leider keine digital natives mehr in dem Sinne, dass wir davon ausgehen können, dass sie intuitiv wissen, wie ein PC funktioniert.
Danke für die Insider Infos :)
Immer gern :)
auch wieder gerne für sehr weit gefasste Defnitionen von "zurechtkommen"
Arbeitest du im IT support oder was? :D
Wie kommst Du darauf?
Naja das klingt so nach frustrierter First-Hand Erfahrung, was du schreibst
Ist es leider tatsächlich.
Wenn die durchschnittlichen User, die ich kenne, mit anderer alltäglicher Technik so umgehen würden, wie mit Computern, würden sie zum Klospülung Drücken jedes Mal einen Klempner rufen.
Und aus persönlicher Erfahrung weiß ich auch, dass man User von dem Kaliber ohne großen Mehraufwand auf Linux umstellen kann. Die brauchen eh für jeden Furz Support.
Dacht ichs mir doch :D
Ich glaub die meisten unerfahrerenen Nutzer haben einfach Angst was kaputt zu machen. Das ist bei der Klospülung ja etwas schwerer. Bei nem Computer reichen aber manchmal ein/zwei Misclicks um nen Datensatz zu löschen oderso.
Kann sein, aber ich denke, dass dieses Phänomen rückläufig ist. Die meisten neuen Arbeitskräfte sind ja 'digital natives' und haben nicht mehr so krasse Berührungsängste mit Computern, wie die älteren. Oder siehst du das anders?
Einen Zusammenhang mit dem Alter kann ich leider kaum beobachten. Die Smartphone-Generation ist teilweise sogar noch schlimmer, als die Alten. Das hat wenig mit Berührungsängsten zu tun, wir haben ein massives kulturelles Problem in der Hinsicht. Unsere Gesellschaft akzeptiert es einfach, dass Leute, die zur Erledigung ihrer Arbeit einen Computer als Werkzeug brauchen, nicht mit einem Computer umgehen können, und das auch nicht lernen wollen.
Also generell kann ich beide Positionen verstehen. Die einen Nutzen Computer als Tool und die anderen als Faszination. Irgendwo dazwischen finde ich mich auch wieder.
Aber deine Einschätzung zu den Jungen scheint ja auch von einer anderen Person hier geteilt zu werden. War für mich eine Überraschung.
Das Problem ist, dass das Zielpublikum von Smartphones eben die lernresistenten und technophoben Leute sind, die den Kern des Problems darstellen.
Deshalb sind die Dinger inzwischen extrem verdummt und so zugenagelt, dass sie zu einem dummen Stück Unterhaltungselektronik verkommen sind, das weder eine intellektuelle Herausforderung darstellt, noch für versiertere Benutzer irgendeinen Mehrwert bietet, ohne sich (und das Gerät) rückwärts zu verbiegen.
Man kann sich doch raussuchen welche Variante man will. Und ich kann es den Leuten nicht verübeln, dass sie sich so oft für 'it just works' entscheiden. Nicht jeder kann soviel Zeit in Technik versenken. Das sollte auch nicht notwendig sein. Dafür sollten dann die richtigen Gesetze da sein, die die digitale Souveränität schützen. Was in der EU bis zu einem gewissen Maß ja auch passiert zum Glück.
Da gibt es keine Auswahl. Du kannst dir nur aussuchen, von welchem Hersteller Du gegängelt und bevormundet wirst. Und "just works" kann man das auch nicht nennen, weil die Funktionalität immer mehr eingeschränkt wird, um das Gerät vor dem User zu schützen. Die Geräte sind darauf ausgelegt maximalen Konsum von Apps, Werbung und neuen Geräten zu fördern.
Ich finde deine Ansichten sind ein bisschen zu dystopisch und verallgemeinernd. Es sind zwar Nischen-Möglichkeiten, aber wenn man sich Projekte wie das Fairphone oder die Framework-Laptops anschaut, dann gibt es auch gegenteilige Beispiele was die Hersteller angeht.
Und selbst wenn man sich nicht für eines der Geräte entscheidet, kann man sich ja an den meisten anderen Mainstream-Geräten zu Tode modden. Da gibt es mmn kaum Grenzen.
Wir leben leider in einer zunehmend dystopischen Welt.
Es gibt in der Tat noch Nischenprodukte, die sich vom dystopischen Einheitsbrei abheben, aber die Zugangshürden sind hoch, insbesondere für Leute, die nur den Mainstream kennen und ihr Leben lang von diesem verdummt wurden. Der allgemeine Trend geht leider zu zunehmender Verdummung im Mainstream.
Auch das zu Tode modden an Mainstream-Geräten ist mit zunehmend großen Hürden verbunden, denn die Hersteller, deren hauptsächliches Interesse es ist, die Geräte vor den Massen an gedankenlosen, aber sehr lukrativen Konsumenten zu schützen, tun Alles, was in ihrer Macht steht, um das auf rein kosmetische Änderungen zu beschränken. Der Sprung vom unbedarften Mainstream-User zu "ich kann mein Gerät mehr als nur kosmetisch modden und besitze es tatsächlich" wird zunehmend größer und schwieriger.
Von selbst wird das auch nicht besser, wir brauchen in der Hinsicht dringend gesetzliche Regelungen, die die Hersteller zwingen, ihre Geräte zu öffnen, dass es wieder möglich wird, sie tatsächlich zu besitzen.
Ich weiß nicht, aber ich finde das schon ein wenig cringe so zu reden. Auch wenn ich deinen Unmut da generell verstehen kann.
Ja, wie ich schon meinte.. es ist gut, dass die EU hier und da gute Vorgaben macht. Man kann nicht von der Masse an Konsumenten verlangen, dass sie sich diese digitale Souveränität selbst erarbeiten müssen.
Sorry, nur das es keine Lösung ist.
Nicht falsch verstehen, ich nutze linux im homeserver, homecontrol, network, SBC etc sehr intensiv seit Jahren.
Nur als produktiv, in Verwaltung und Geschäftsumfeld und von der Bedienung sowie user experience her ist es leider noch keine Lösung. Nicht im backend server sondern am Arbeitsplatz meine ich . Server ist kein Thema.
Bedienung und User Experience? Führ doch bitte weiter aus, wo du Probleme siehst.
Zum Beispiel Office und der Austausch, Bearbeitung von Win Formaten. Docx mit Tabellen oder Excel mit Macros. Bist dort schnell an der Grenze.
Wenn der Nutzer nicht nur lokal unterwegs ist dann bleibt nur der Weg über Office 365 pder Wine wenn die Dokumente anspruchsvoller werden. Dann bin ich eh wieder bei win.
Jetzt kann natürlich das Argument kommen das der normale Nutzer eh mit einem Editor schon überfordert ist aber der Geschäftspartner aus dem rest der Welt vielleicht nicht.
Die Welt spricht leider immer noch Windows und dessen kompatible Standardsoftware.
Bei uns hat man auch vor 4 Jahren von Linux auf Windows umgestellt. Verbessert hat sich seitdem sehr wenig. Verschlechterungen gibt es aber einige. Und von extern bekomme ich hauptsächlich PDFs. Dort ist aber idR auch LibreOffice installiert. Wir müssen auch beides benutzen (von ehemals nur LibreOffice), da die meisten unserer Vorlagen nicht umgestellt wurden, und offensichtlich geht es auch so. Die einzige umgestellt Vorlage ist aber so scheiße, das hätte man sich sparen können. Aber da kann Word tatsächlich nichts für.
Immerhin hat man gesagt, durch Harmonisierung mit Windows würde das alles günstiger. Es wurde sogar so günstig, dass kurzzeitig eine Ausgabensperre in anderen Bereichen auf Grund der hohen Kosten bei der IT verhängt wurde.
Office 365 geht aus datenschutzrechtlich Gründen eh nicht. Weder bei uns noch extern. Alles muss selbst gehostet werden. Da werden absolute Mondbeträge an Microsoft und Atlassian gezahlt. Letzteres sogar "nur" für Confluence und Plugins, die selten bis nie genutzt werden.
Alles in allem finde ich diese Ausrede "bei mir sieht das zu Hause anders aus" ziemlich schwach. Einen Bagger hat auch niemand zu Hause und trotzdem gibt es Leute, die den beruflich bedienen.
Das Argument "bei mir zuhause" war gedacht um zu zeigen das ich Linux durchaus benutze. Sollte keine Ausrede sein.
Ich behaupte auch nicht das Windows billiger ist, wobei richtiger Support bei Linux auch nicht umme ist.
Schaut euch diese Stat Seite an.
Egal ob Worldwide, Europa oder Deutschland der Desktop share ist bei Linux immer im einstelligen Bereich. Ob uns das gefällt oder nicht. Woran hängt dies, das können nicht alles Idioten sein und alle keine Ahnung haben.
Wenn Linux in allen Bereichen so viel besser ist warum benutzt es dann nicht jeder? Die Gründe sind sicherlich vielfältig.
Sollten wir das ändern jep, es ist nie gut wenn ein Konzern alles in der Hand hat. Europa hätte sicherlich die Möglichkeit einen neuen Standard zu etablieren.
Und warum meinst du ist es keine Lösung für Produktivität, Verwaltung oder Geschäftsumfeld?
Ein überwiegender Teil der Anwendungen laufen eh im Browser (SAP, Sharepoint,...) Oder haben gleichwertige Ports (Vorallem in Entwicklung und Modellierung, LibreOffice) oder können via Wine unter Linux ausgeführt werden.
Wenn du glaubst, dass deutsche Unternehmen zum Großteil mit modernen Web Apps arbeiten, empfehle ich dir einen Blick über den Tellerrand deines Konzerns...
Wer sagt was von modernen Web Apps? Ich war in verschiedenen Unternehmen bereits und hab aus zweiter Hand erfahrung aus anderen Branchen und überall werden Web Anwendungen benutzt, manchmal sogar noch die guten alten Java Applets.
Infrastruktur aber ist meistens dann dennoch Windows Server oder Windows Terminal Servers und Windows Domain Controller etc.
Ich würde schon sagen, dass SAP, Sharepoint und Konsorten als moderne Web-Apps gelten, auch wenn ich beides persönlich als nicht gut umgesetzt empfinde.
Mag sein, dass man in jedem Unternehmen Web-Apps findet. Der generelle Stack ist jedoch meistens Windows-basiert und damit einhergehend werden auch für viel zu viele Dinge die MS-Lösungen benutzt.
Leider wahr :(
Kommt immer auf den Bereich an. CAD Anwendungen kannst du unter Linux (bzw. irgendwas anderem als Windows) ziemlich vergessen.
Alles was mit Design auf einer professionellen Ebene zu tun hat egtl auch. Weil Adobe.
Billig CAD Anwendungen kann man unter Windows genauso vergessen.
Und mittlerweile bietet fast jede ernstzunehmende CAD Suite eine Linuxversion, die i.a.R. stabiler und schneller läuft.
Ja? Wäre mir neu. Nach kurzem googeln: Siemens NX, Catia, Solidworks, Autodesk inventor haben alle keine Linux Versionen, und das sind so die großen Player im Automotive Bereich.
Was für CAD Anwendungen laufen denn auf Linux? Hast du da Beispiele?
CATIA nativ. SolidWorks mit wine, Inventor ist eine Krankheit und Siemens... naja, ist Siemens.
Was du verlinkt hast ist Dymola, nicht Catia. Das sind zwei paar Schuhe und nicht austauschbar. Wine ist nicht wirklich eine Lösung für das professionelle Umfeld, sorry.
Die Anwender dürfen sich im Normalfall nicht aussuchen welches Programm sie am besten finden, das ist von den Firmen und Vertragspartnern mehr oder weniger vorgeschrieben.
Stimmt. Dann ist der linux build von catia vermutlich nicht öffentlich.
Wenn Windows eine Lösung ist, dann ist wine erst recht eine Lösung. Ist halt erstmal teurer aber gerade im professionellen Bereich spielt das kaum eine Rolle. Erst recht wenn man ohnehin schon Kopfstände machen muss, damit ein Mailanhang einem nicht das halbe Unternehmen zerschiesst.
Das ist, was ich mit Vendor Lock-In meinte.