this post was submitted on 10 Jan 2024
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Das lasse ich eigentlich bewusst lieber offen, da es einen gesellschaftlichen Prozess braucht in den sich alle irgendwie einbringen können. Aber wenn du schon fragst: Für mich heisst das, dass der Stellenwert der Politik sich verändert: Die Mitbestimmung wird massiv ausgebaut und damit der Druck, sich in jedem Detail beteiligen zu müssen. Ich stelle mir so eine Art Onlineforum vor, indem über Sachfragen diskutiert und abgestimmt wird. Ein Parlament braucht es dann höchstens in Form von Delegiertenversammlungen, Kommissionen und Arbeitsgruppen mit wechselnder Besetzung. Das Ego wird minimiert und die Sache in den Vordergrund gestellt. Das ganze funktioniert von klein nach gross und natürlich ist das Teilnahmerecht nicht durch Nationalität, Alter, Behinderung eingeschränkt.
Ich verstehe was du meinst. Im historischen Kontext ist langsam aber doch auch ziemlich schnell. Due französische Revolution hat auch nicht einfach so plötzlich stattgefunden.
Absolut. Es ist halt einfach schwierig, die Verantwortung für andere mitzutragen. Damit können manche nicht gut mit umgehen, was zu unnötigen Missstimmungen führt. Die dafür aufgewendete Energie könnte auch konstruktiv genutzt werden.
Ich hab so meine Probleme mit der Basisdemokratie (danach klingt dein Text zumindest ein bisschen?). Die fangen schon damit an, dass ich grundsätzlich faul bin und es eigentlich ok finde meine politischen Interessen vertreten zu lassen. Andererseits finde ich auch, dass nicht jeder zu jedem Thema etwas sinnvolles beizutragen hat. Die Moderation dieser Diskussion wird sehr sehr schwierig werden. Ich vermute, dass sich dabei die Macht dann bei einigen wenigen "Experten" pro Thema konzentrieren wird die aber natürlich auch immer ihre eigenen Interessen im Hinterkopf haben werden.
Ganz zu schweigen von dem aktuelle fehlenden Zugang zu politischem Diskurs und Bildung in weiten Teilen der Bevölkerung den man aufbauen müsste. Zusätzlich hat auch nur eine bestimmte privilegierte Schicht die Zeit sich neben dem Erwerb noch in Themen einzuarbeiten und sich politisch einzubringen. Ich sehe auch hier großes Potential für eine ungleichheit in der Durchsetzungskraft von Interessen ganzer Schichten.
Ich persönlich finde, dass das Berufspolitikertum abgeschafft gehört. MdB/MdL sollten auch eine beschränkte Amtszeit haben, das wäre schonmal ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ich finde wir sollten das Konzept von Bürgerräten weiter treiben, mit vergüteter Freistellung von der Arbeit in dem Zeitraum etc etc.
Fair.
Glaub mir ich bin auch nicht glücklich mit allem was so politisch läuft bei uns im Land. Aber so läuft unser System halt grade. Sich da einfach wegzuducken gilt mMn einfach nicht.
Wie gesagt. Das muss sich alles in einem gesellschaftlichen Prozess entwickeln, muss ja nicht alles nach mir gehen. Ich finde den basaisdemokratischen Ansatz (kannst du wohl schon so nennen, denke ich) halt schon auch gut, gerade wenn du dich nicht um alles kümmern musst. Statt von einzelnen Abgeordneten wirst du dann von der Allgemeinheit vertreten.
Ich finde auch du machst es dir etwas gar einfach wenn du sagst, du seist zu faul um an basisdemokratischen Prozessen teilzunehmen aber gleichzeitig andere Leute dafür kritisierst, dass sie nicht für Konzerne die Verantwortung übernehmen wollen, bei denen sie, wenn überhaupt, nur sehr sehr beschränkt mitbestimmen können.
Du wirtst dann von dem Teil der Allgemeinheit vertreten, die die Ressourcen haben sich im Prozess maßgeblich einzubringen. Ob das dann wirklich deine Interessen vertritt würde ich zumindest mal mit nem Fragezeichen versehen.
Ich sage, dass die Leute die Verantwortung dafür tragen, welche Rahmenbedingungen ihre Vertreter den Konzernen setzen. Dafür muss man sich nicht wirklich anstrengen oder einbringen, man muss "nur" die richtigen Leute wählen. Ich gebe zu, dass das keine leichte Entscheidung ist weil kein Vertreter exakt die eigene Meinung vertritt und man dann priorisieren muss. Aber auch diese Priorisierung die andere Leute treffen kann ich kritisieren.