this post was submitted on 01 Feb 2024
44 points (94.0% liked)

Frag Feddit

3704 readers
1 users here now

Wolltest du Der Leere™ schon immer einmal Fragen stellen? Tue dies hier.

founded 3 years ago
MODERATORS
 

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind viele zwar grundsätzlich gegen Rechtsextremismus und halten die AfD für sehr gefährlich, aber einem Verbot stehen sie trotzdem sehr skeptisch gegenüber. Dabei sind die meisten Argumente dagegen meiner Meinung nach leicht zu entkräften. Mir kommt es eher so vor als gäbe es da ein allgemeines Unbehagen und Zurückschrecken vor dieser doch sehr drastischen Maßnahme, verbunden vielleicht mit der Hoffnung dass es auch 'einfacher' geht.

Wie seht ihr das?

you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
[–] Nobsi@feddit.de 13 points 9 months ago (2 children)

Deine Befuerchtung ist unbegruendet. Die mitglieder der AFD duerfen keine neue partei gruenden und somit ist die gesamte prominenz weg.
Keine Gelder mehr fuer nazis bedeutet auch, dass deren vernetzung wieder abnimmt.

[–] ChojinDSL@discuss.tchncs.de 2 points 9 months ago (1 children)

Ok, die jetzigen Mitglieder der AfD können keine neue Partei gründen. Aber das heißt ja nicht, das nicht Andere kommen können und was neues machen. Würde mich auch nicht überraschen das in dem Fall die Originalen AfD Player immer noch ihre Finger im Spiel haben, auch wenn nur hinter den Kulissen.

Mich erinnert das ein bisschen an was der Komiker Trevor Noah mal auf der Daily Show gesagt hat zum Thema "Unterschiede in Rassismus zwischen den USA und Südafrika". Er meinte das in Südafrika war das in gewisser Weise leichter, weil man da einen offensichtlichen Feind hatte. Die Regierung sagte, "Du bist Schwarz, hier darfst du nicht leben, hier darfst du nicht rein (ist nur für Weiße), etc..." Während in Amerika das eher subtiler ist. Da sagt keiner "Hier darfst du nicht wohnen" Aber z.b. wird dir aus gewissen Gründen ein Kredit abgelehnt und du dann praktisch in bestimmte Nachbarschaften umgelenkt wirst. Trevor war der Ansicht das es leichter ist gegen etwas zu kämpfen wenn der Feind offensichtlich ist, als gegen einen Feind, dessen Existenz du erst beweisen musst. (Ich hab das jetzt eher sehr grob zusammengefasst).

Meine Befürchtung ist, wenn die AfD verboten wird, dann schleichen sich am Ende diese Art von Leuten in die restlichen Parteien und bringen dann gewisse Maßnahmen und Gesetze praktisch durch die Hintertür. Siehe z.b. die Republikaner in Amerika. Anderseits, vielleicht bin ich einfach nur naiv und de facto ist das schon so, nur fällt das nicht so auf, weil die AfD Dummschwätzer Hauptsächlich aus Rechtsradikalen Touretts-Syndrom Patienten besteht und die Konservativen Parteien eher mit Subtilität vorgehen.

Ich habe das Gefühl, das ganze Thema wird irgendwie falsch behandelt. Die AfD ist ein Symptom. Die Ursache der Krankheit, liegt irgendwo anders. So lange wir die Ursache nicht bekämpfen, wird dieses Krebsgeschwür in der Einen oder Anderen Form immer wieder auftauchen.

[–] Nobsi@feddit.de 1 points 9 months ago (1 children)

Auch das ist komplett unfounded, denn außer der CDU wird glaube ich niemand politiker in der partei aufnehmen, die vorher verboten wurde.
Und auch wenn es eine neue Partei gibt, wie soll die an Wählerschaft gewinnen? Die Wagenknecht Partei, welche die näheste an der AFD ist, scheitert komplett an der 5% hürde.

[–] ChojinDSL@discuss.tchncs.de 1 points 9 months ago (1 children)

OK, nehmen wir mal an die AfD wird verboten. Und jetzt kommen nicht etwa die bekannten ex-AfD Politiker um z.b. die CDU zu infiltrieren, stattdessen eher bisher unbekannte aber gleichgesinnte.

Eine neue Partei finde ich jetzt eher weniger gefährlich, weil wie du schon sagtest, 5% Hürde. Aber was, wenn wie gesagte "solche" Leute in anderen, etablierten Parteien Fuß fassen?

Mir kommts manchmal vor als ob der einzige Unterschied zwischen den AfD Dumpfbacken und einigen CDU Politikern, nur der ist, das die entsprechenden CDU Politiker wissen, wie weit sie gehen können und sich vorsichtiger formulieren.

[–] Nobsi@feddit.de 0 points 9 months ago

Soll das gerade ein gegenargument sein? Ja stellen wir uns mal vor Tabaluga ist echt und die Drachen kommen zurück.
Ist alles egal. Kannste so viel drüber nachdenken wie du willst. Nazis verbieten. Fertig. Wenn das nicht klappt dann wirds halt wieder mit gewalt

[–] occhineri@feddit.de 1 points 9 months ago (1 children)

Ich sage nicht, dass du unrecht hast, aber am Ende des Tages sind die Nazis Symptom eines kaputten Systems und solange man an den Ursachen nichts verändert, kommen auch die Nazis auf irgendeine Art und Weise wieder. Ein AfD-Verbot ist auf jeden Fall mal ein guter Anfang, man sollte aber nicht die Hoffnung haben, dass das Problem ein für alle Mal gelöst ist.

[–] Nobsi@feddit.de 2 points 9 months ago (1 children)

Man setzt aber einen präzedenzfall, um später gruppen die die demokratie gefährden schneller zu zerschlagen.
Die nazis gab es immer, aber komischerweise hatten wir vor Trump kein so großes Problem mit Identity Politics und Populismus.
Da hatten die nämlich noch Angst.

[–] occhineri@feddit.de 0 points 9 months ago (2 children)

Es hat sich seither aber auch die finanzielle und soziale Situation vieler Menschen verschlechtert: Explodierende Mieten, Inflation, stagnierende Löhne und Renten, Stellenabwertung, etc.

[–] DerTobi_NerdsWire_de@feddit.de 1 points 9 months ago

Ich sage deswegen ja mehr soziale Politi gegen die nazis. https://archive.ph/DFyEe

[–] Nobsi@feddit.de 0 points 9 months ago (1 children)

Was hat das mit Angst vor Nazi sein zu tun?
Nie wieder heißt nie wieder.
Die AFD will aber genau das nun wieder. Scheißegal wie schlimm es mit dem Kapitalismus wird, Nazikapitalismus ist nicht die Lösung. Schon gar nicht weil die AFD alles was du angesprochen hast verschlechtern will.

[–] occhineri@feddit.de 1 points 9 months ago

Soll heissen, das Nazi-Problem hat sich auch deshalb zugespitzt, weil mehr Leute nach einfachen Lösungen suchen. Das muss ja nicht rational sein.