this post was submitted on 17 Apr 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Denkst du, dass wir Menschen überzeugen, indem wir auf Andere zeigen und "Nazi!" sagen? Wer das Problem jetzt noch nicht erkannt hat, nach der Merz-Abstimmung, den AfD Aussagen, den unzähligen Lichterketten und Mahnwachen, wird auch von der 956. Meldung nicht mehr umgestimmt. Wir haben in der letzten Zeit viel push angewendet, ich glaube jetzt sollten wir mehr pull probieren. Wir sehen ja in den USA was sonst passiert. Dort sind die Gräben unüberwindbar und die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr mit Fakten und Vernunft zu erreichen.
Ich habe Angst, das wir hier auch auf diesem Weg sind. Und "Nazi!" hilft nicht, es stößt nur Menschen vor den Kopf sie sich vielleicht selber gar nicht als Nazi bezeichnen würden. Versteht du was ich meine? Ich will den rassistischen Dachdecker nicht verharmlosen.
Nein, ich glaube (und behaupte) nicht, dass Fingerzeigen ausreicht. Aber ohne konkret aufzeigen zu können, was genau das Problem ist, nur mit diffusen Phantomen zu argumentieren funktioniert auch nicht.
Ich hab keinen Blassen, was du damit meinst.
Ich habe das assoziativ benutzt, in meinen Kopf hat es Sinn ergeben. :)
Du kannst deinen Standpunkt abgrenzen, andere also wegdrücken, oder du kannst versuchen sie zu überzeugen, also zu dir ziehen. Gegen den Zuwachs bei der AfD habe ich mich bisher viel abgegrenzt, also demonstriert und klare Kante gezeigt gegen Rassismus und Faschismus. Es fühlt sich ja gut an, sich mit Gleichgesinnten gegen Hass und Hetze zu stellen. Aber es löst das Problem offensichtlich nicht. Darum überlege ich nun, ob wir die Gräben eher überqueren müssen und uns mit den Frustrierten hinsetzen und reden müssen. Und da hilft soziale Gerechtigkeit als Thema, weil hinter dem Rassismus und dem Hass oft persönliche Probleme sitzen. Zu wenig Geld, Status- und Privilegienverlust, Minderwertigkeitsängste. Wenn wir die Wut auf Migration, Demokratie und die Grünen wenigstens teilweise auf die Milliardäre und den stetigen Rückbau unserer Sozialsysteme lenken, könnten wir viel erreichen. Aber dafür müssen wir in Kontakt kommen. Und das funktioniert nicht, wenn wir sie als NAZI! beschimpfen. Den Reflex habe ich auch, aber er löst halt keine Probleme. Worüber reden diese Menschen, wenn wir den Reflex unterdrücken und weiter mit ihnen über ihre Lebenssituation und Ängste sprechen?
Naja, ich denke, es braucht beides. Wir müssen zeigen, dass Nazis, Faschos und Intoleranz in unserer Gesellschaft keinen Platz hat, dass wir uns eine Gesellschaft ohne diese Dinge wünschen, und wir müssen zeigen, dasselbe Konsequenzen hat, Nazi zu sein. Und wir müssen da ansetzen, wo die Leute in den Sumpf gezogen werden. Ihnen erklären, dass die zugrundeliegenden Ängste, Armut, abgehängt werden, etc, valide aber Rassismus, Hass und die AfD keine Antworten auf die Ängste bieten.
Sehe hier dieses Finger zeigen und Nazi rufen gar nicht so. Hier lese ich eher Empörung und erstaunen, dass so etwas möglich ist. Ist ja auch nicht notwendig. Er ruft ja quasi selbst Nazi und zeigt auf sich. Und ich finde schon es ist wichtig so etwas/so jemand öffentlich an den Pranger zu stellen.
Das ist ja eine gezielte Provokation. Er findet eine Gelegenheit um seinen Hass und seine Unzufriedenheit raus zu lassen und bekommt genau die Reaktion, die Trolle in der Regel wollen: Empörung. Haha, die scheiß Linksgrünen regen sich auf! So funktioniert das Spiel. Wir springen brav über das Stöckchen, das er uns hin hält und stern.de verdient damit Klick-Geld. Aber wollen wir das jetzt immer weiter spielen bis zum Bürgerkrieg?
Klingt für mich nicht nach gezielter Provokation. Eher ernst gemeinte Menschenverachtung bzw. der Versuch lustig zu sein unter seinesgleichen
Institutionell machen die Amis genau das, was du forderst. Die Proteste und Empörung kommen aus der Bevölkerung.