this post was submitted on 15 Sep 2023
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founded 1 year ago
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Autos werden immer breiter, die Parkplätze bislang aber nicht. Ein nun veröffentlichtes Regelwerk soll genau dies jetzt ändern. Kritiker sehen darin die "Kapitulation vor der Automobilindustrie".

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[–] Wirrvogel@feddit.de 25 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

https://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsgesellschaft_f%C3%BCr_Stra%C3%9Fen-_und_Verkehrswesen#Kritik

Die Februar-Ausgabe 2016 der Zeitschrift mobilogisch! veröffentlichte auf der Grundlage ihr vorliegender Originaldokumente (Austrittsschreiben) einen kritischen Artikel zu Politik und Struktur der FGSV:

Die FGSV, deren Ausschüsse von der Grünzeit bei Ampeln bis zur Breite von Autobahnen das deutsche Verkehrswesen wesentlich bestimmen, basiere ähnlich der FIFA auf einem altertümlichen, männlich dominierten Netzwerk.
Sie beteilige Betroffene nicht an der Aufstellung von Regeln.
Sie sei nicht demokratisch legitimiert.
Sie sei nicht in der Lage zu einer längst überfälligen Strukturreform.
Unter anderem sei Ende 2014 Klaus J. Beckmann, ehemaliger Präsident des Deutschen Instituts für Urbanistik (DIFU) nach dem Scheitern von Reformbemühungen zurückgetreten. In der Folge sei Ende 2015 auch Helmut Holzapfel von seinem Posten als Mitglied des Ausschusses Vorausschätzung des Verkehrs zurückgetreten.

Udo Becker und Oliver Schwedes veröffentlichten Ende 2020 ein Diskussionspapier, in dem sie die Struktur und Stellung der FGSV kritisierten. Dabei analysierten sie die Zusammensetzung ihrer Gremien. Sie stellten fest, dass sich die Gremienmitglieder vor allem aus Ministerien, Hochschulen, Ingenieurbüros und Baufirmen rekrutierten, somit also Experten seien, aber auch „im Regelfall ein starkes Eigeninteresse an den dort zu treffenden Regelungen“ besäßen. Nach ihrer Auswertung betrug der Männeranteil dort 86,9 %. Sie kamen zu dem Schluss, dass niemand, der „an einer grundsätzlichen Umkehr der Situation im Verkehrswesen (etwa im Rahmen einer grundsätzlichen Mobilitätswende […]) interessiert wäre“, in die Gremien eingebunden sei. Sie bezeichneten die FGSV als eine der „etablierten Organisationen im Politikfeld Verkehr, die sich bis heute gegen Reformen stemmen“ und empfahlen eine Öffnung des Vereins.

Wenn wir eine Verkehrswende wollen muss dieser Verein weg, Veränderung von dort zu erwarten ist sinnlos.

[–] SandroWolf@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Es gibt strukturelle Probleme wie überall im traditionell männergeprägten Domänen. Eine Öffnung und Beteiligung ist sicher erstrebenswert. Andererseits braucht man sich keine Illusionen machen, ein Fachgremium für einen bestimmten Bereich würde sich einfach auflösen lassen. Dazu sind die Fragestellungen zu mannigfaltig und speziell, über die in den Arbeitsgruppen gesessen wird.

Vielleicht noch als kleine Lektüre hier ein Link zur E Klima, die den aktuellen Stand und Handlungsempfehlungen wiedergeben.

[–] federalreverse@feddit.de 7 points 1 year ago

Es gibt strukturelle Probleme wie überall im traditionell männergeprägten Domänen.

Die Kritik sollte man nicht auf den Punkt "männerdominiert" reduzieren, auch wenn das natürlich auch ein Problem ist. Aber wenn dort reihenweise auto-vernarrte Frauen säßen (und diese Frauen gibt es definitiv, auch wenn sie ihre Narrheit anders ausleben), wäre das Kernproblem ebenso groß.