this post was submitted on 15 Dec 2023
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Es ist auch falsch gegen Bauern oder Landwirte zu protestieren, die haben wir immer gebraucht und werden sie auch weiter brauchen. Verantwortlich ist die Tierindustrie wo auch die Futtermittelindustrie dazu zählt.
2022 hat die Landwirtschaft eine Million Tonnen weniger CO2 produziert weil weniger Schweinefleisch gekauft wurde. So "optimiert" wie die heutige Tierindustrie ist lässt sich durch Technik kaum was ändern. Nur ein geändertes Konsumverhalten schafft Veränderung, auch weil erst dann die Politik reagieren kann und bestehende Regeln umsetzen sowie neue erlassen kann.
Aber kannst du hier wirklich zwischen "Bauern" und "Tierindustrie" trennen, wenn die Bauern halt elementarer Teil der Tierindustrie sind?
Jeder Bauer der für die Tierindustrie produziert gehört dazu, aber es gibt genügend Gemüsebauern oder Kartoffelbauern die im gegenwärtigen System gefangen sind. Dass die meistens mit Gülle düngen ist nicht in ihrem Interesse, die sehen auch was es mit den Boden macht, wenn die Erde kein Wasser hält und ohne Regen nur noch Staub ist. Gülle wird hergenommen weil es sonst Sondermüll ist und laufend zu viel produziert wird.
Es gibt wenige die mit Hummus düngen, aber gleichzeitig die Tonnen Tierfutter und Hummus für alle geht nicht. Überall müssen die Kosten gedrückt werden während verschwenderisch Tiere gefüttert werden. Ich sehe die meisten Bauern als Opfer des Systems, riesige Investitionen über Jahre in einen Markt der so unsicher ist.
Dass wir auch pflanzliche Nahrung viel besser anbauen können als heute, ohne EHEC oder Zoonosen Gefahren, mit Hummus der den Boden wieder verbessert und CO2 bindet, mit Aggro Forstwirtschaft und so vielen Möglichkeiten ist klar. Momentan ist aber all das in direkter Konkurrenz mit der Tierindustrie die die meisten Flächen und Ressourcen frisst. Wenn die kleiner wird haben wir eine Chance daran was zu ändern.
Muss da mal einhake. An sich ist mit Gülle düngen nicht unbedingt das Problem. Das Problem ist, wenn man nach der ernte keine Biomasse auf dem Acker bringt um Humus zu erhalten bzw aufzubauen. Die Gülle selber bietet lediglich den Nährstoff den die Pflanze braucht(sofern dieser nicht durch Vorfrüchte oder Restnährstoffe im Boden ist). Wenn der Bauer Scheiße wirtschaften, indem er ein schlecht Fruchtfolge hat, oft den Acker umbricht, Stroh und Co nicht liegen lässt und viel spritzt killt er die Bodenbiologie und verursacht die von dir genannten Probleme.
Ansonsten stimme ich dir zu. Ein Wandel in der Landwirtschaft muss mit einem Wandel des Systems einhergehen. Solange die ausbeutung von Boden und das zerstören der Umwelt wirtschaftlich ist wird es weiter geschehen. Wir müssen einfach zu einer minimalistischeren Gesellschaft in allen Bereichen.
Doch, das ist genau das Problem. Das wird auch in dem Artikel beschrieben. Von der Verdauung bis zum ausbringen, Wirtschaftsdünger und die "Produktion" davon ist Gift für Boden, Luft, Wasser und die Beteiligten Bauern die dem unmittelbar ausgesetzt sind und häufiger Atemwegserkranken erleiden. Kann man es schlechter und besser machen? Ja, man kann auch an der Ampel den Motor abstellen. Aufs große gerechnet wird es aber nicht reichen.
Das Problem ist wenn Gülle zu viel und mit schlechter Technik ausgebracht wird. Wenn du Gülle in Luftdichten Behältern(wie Biogasanlagen, aber das ist noch ein anderes Thema) mit Technik wie dem Schlitzgerät(wo die Gülle direkt unter der Erde ausgebracht wird) in Maaßen ausgebracht wird entstehen relativ wenig Emissionen. Entstehen tun immer welche, da kann man nichts dran ändern. Jedoch ist das um Welten besser als offene Behälter und Prallteller.
Das sehe ich so wie zu sagen "Fossile Brennstoffe sind nicht unbedingt das Problem" und dann die Erfolge vom Katalysator zu nennen. In einen thread wo es um die Schäden durch Fossile Brennstoffe geht.
Ja, wenn wir 90% weniger Tiere und Gülle hätten wäre es auch 90% weniger Problematisch. Aber es muss eben nicht immer entstehen, wir brauchen die Tierindustrie nicht und mit ihr werden wir unser Grab schaufeln.
https://www.bpb.de/themen/umwelt/landwirtschaft/343030/klima-und-landwirtschaft/