this post was submitted on 07 Feb 2025
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DACH - Deutschsprachige Community fĂĽr Deutschland, Ă–sterreich, Schweiz

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founded 7 months ago
MODERATORS
 

Staiy setzt seine Gesprächsreihe mit Spitzenpolitker*innen fort, heute mit Ines Schwerdtner von den Linken.

Egal, wie man zu Staiy, der Linken oder Ines Schwerdtner steht, dass man sich ausreden lässt und der Interviewer nicht versucht, mit Fake News das Gespräch von vornherein in eine unehrliche Richtung zu drehen ist sehr viel angenehmer als andere Talkformate.

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[–] kshade@lemmy.world 7 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (1 children)

Was ich nicht verstehe ist warum es so wichtig ist die Unterstützung der Ukraine sofort einzustellen und dann irgendwas mit Diplomatie zu versuchen. Selbst auf der Seite der Linken zum Thema steht nichts zu den konkreten Ideen China (als hätten die überhaupt Interesse) und die Afrikanische Union mit ins Boot zu holen.

Wäre doch eigentlich viel sinnvoller beides zu machen, oder? Sonst sitzten die Ukrainer am Verhandlungstisch in einer geschwächten Position und können nur den durchgedrehten Imperialisten um Gnade bitten.

Punkt 3 der von Dir verlinkten Webpage nennt die UN als Rahmen, sacre coeur dafür haben unsere Großeltern nämlich genug getan, daß diese Organisation zuvorderst für das Beenden gewaltförmiger Konflikte zuständig ist. Zwar hätte ich mir auch frühzeitig ein sinnstiftendes Engagement der AU in dem Konflikt gewünscht, eben weil sie da kaum Eisen im Feuer hatte. Aber die "durchgedrehten Imperialisten" des Nordens würden die sicher sehr schnell auf ihren Platz verwiesen haben.

Ansonsten steht dort auch nicht, daĂź die UnterstĂĽtzung eingestellt werden soll. Dort steht lediglich, daĂź keine "schweren" Waffen mehr geliefert werden sollen. Das macht mit der Beendigung der Kampfhandlungen als Ziel auch Sinn.

[–] Teppichbrand@feddit.org 19 points 3 days ago* (last edited 3 days ago) (2 children)

Ich empfehle hier nochmal dieses Gespräch mit Jan van Aken. Das Thema Russland vs. Ukraine startet bei 30:30 Minuten. Bei 42:30 erklärt er genau, warum die LINKE keine Waffen liefern will.
Man kann die Position der Partei gut oder schlecht finden, die Rahmung "Das sind doofe Putinfreunde, die wollten die Ukraine im Stich lassen!", die durch die Medien und die anderen Parteien in die Mitte der Bevölkerung transportiert wird, ist aber einfach nicht wahr.

[–] Prism@feddit.org 9 points 2 days ago* (last edited 2 days ago) (1 children)

Ich stimme dir zu, dass das Narrativ gegen die LINKE nicht ganz fair ist. Dennoch: Sanktionen schön und gut. Am Ende braucht die Ukraine aber Waffen, wenn Russland sich davon nicht oder zu spät einschüchtern lässt, oder die Sanktionen falsch umgesetzt wurden. Denn auf dem Schlachtfeld schafft Russland gerade Fakten.

Er spricht hier viel von hätte-hätte.

Ich bin völlig damit einverstanden, die Sanktionen hochzudrehen. Aber Waffenlieferungen müssen eine Option sein. Und da sagen die LINKE klar nein. Und das finde ich einfach falsch.

Auch das Überprüfen der Schattenflotte mit Kriegsschiffen birgt ganz andere Gefahren. Wenn es hierbei zu einem bewaffneten Konflikt mit Russland kommt, dann hat die NATO die direkte Eskalation. Genau, was Russland ja möchte. Russland provoziert ohne unterlass, weil sie den direkten Konflikt haben wollen.

Es ist eben alles nicht so einfach. Waffenlieferungen an die Ukraine erscheinen das effektivste und "sicherste" zu sein, leider.

Klingt alles schlau und vernĂĽnftig, was er sagt. Ist aber eben nicht real, und hilft am Ende eben doch nur Russland.

(Sein gekuschle mit China ist ja mal der oberhammer. Sorry. China bezeichnet den Konflikt nach wie vor nicht als Krieg. Putin hat sich kurz vor dem Einmarsch mit Xi getroffen.)

[–] foenkyfjutschah@programming.dev 4 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Genau, was Russland ja möchte. Russland provoziert ohne unterlass, weil sie den direkten Konflikt haben wollen.

Es waren jetzt drei viel zu lange Jahre Zeit, genau das zu tun. Außerdem spricht es Bände (Russophobie oder anti-slawischen Rassismus'), die Eliten, inklusive der militärischen, für so dumm zu halten, den eigenen sicheren Untergang anzuzetteln.

[–] jul@discuss.tchncs.de 12 points 3 days ago* (last edited 3 days ago) (1 children)

Dies. Als Person aus dem linken Spektrum meckert man immer darĂĽber, dass die Rechten immer wieder vereinfachte Sichtweisen ĂĽbernehmen. Schon mal drĂĽber nachgedacht, dass Waffenlieferung auch zu einfach gedacht ist?

Das Gespräch hier mit van Aken hat mir da echt mal ne andere, wissenschaftliche Sichtweise nähergebracht. Keine Waffenlieferung heißt ja nicht, nichts zu tun. Wieso nicht einfach mal was anderes probieren und das tun, was die Friedenforschung sagt?

Fand das Gespräch echt stark, vor allem, weil van Aken jemand ist, der da viel Kompetenz und Erfahrung mitbringt. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Linke sich hier klar auf Seite der Ukraine stellt und betont, dass sie natürlich das Recht auf Selbstverteidigung hat.

[–] kossa@feddit.org 6 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Ich habe vor allem auch das GefĂĽhl, dass viele Politikys der Linken hier 'mit Bauchschmerzen' zu dem Grundprinzip stehen 'keine Waffen in Krisengebiete/irgendwohin.'

Mal 'mit Bauchschmerzen' bei den eigenen grundlegenden Ăśberzeugungen zu bleiben, auch wenn es in diesem Fall schwierig ist, hat auch was Erfrischendes, wo sonst alle 'linken Parlamentarys der SPD und GrĂĽnen' immer mit Bauchschmerzen den ĂĽbelsten ScheiĂź durchwinken.

[–] alleycat@lemmy.world 48 points 3 days ago (6 children)

Ihre Antwort auf die Frage im Titel ist leider sehr enttäuschend. "Historische Verantwortung blabla...", es läuft auf "weil isso" hinaus. Ich finde es aber verdammt gut von Staiy, dass er da nochmal nachgehakt hat.

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 19 points 3 days ago* (last edited 3 days ago) (9 children)

Jap, Außenpolitik ist leider nicht die Stärke der Linken. Finde ich persönlich aber nicht sonderlich wild, denn a.) wird die Linke ohnehin nicht in die Position kommen, sie durchzusetzen und b.) Außenpolitik ist auch nicht ihr Wahlkampfthema.

Edit: ich hab keine Lust mehr, hier über die Haltung zu Waffenlieferungen der Linken zu diskutieren. Wenn ihr diese Haltung ändern wollt, tretet in die Partei ein und engagiert euch. Wenn das der einzige Punkt ist, der euch an der Linken stört und ihr sie deswegen nicht wählen wollt, bitte sehr. Denkt dabei aber auch an andere Themen, zum Beispiel dass alle anderen Parteien abschieben wollen und keine andere Partei den Klimawandel (ja, auch die Grünen) oder soziale Ungerechtigkeit ernst genug nimmt.
Aber ich werde hier nicht fünfundzwanzig Mal die selbe Diskussion in einzelnen Fäden führen.

[–] the_wise_wolf@feddit.org 18 points 3 days ago (1 children)

Die Ukraine benötigt immer wieder neue Hilfspakete. Wenn die Linken in der Regierung sind und diese verhindern, ist nicht nur die Ukraine am Arsch, sondern auch unsere Glaubwürdigkeit und unsere Unabhängigkeit von Russland. Wenn Putin merkt, dass wir uns so sehr vor Krieg scheuen, wird er uns vor sich her treiben.

[–] Obin@feddit.org 9 points 3 days ago (30 children)

Betrachte es mal aus dem Winkel als Verhandlungsbasis in einer (ohnehin unwahrscheinlichen) Rot-Rot-Grün Koalition. Wie wahrscheinlich bewertest du, dass die Linken soziale Gerechtigkeit, Migration und Klimawandel opfern würden um auf ihrer "keine Waffenlieferungen" Position zu beharren? Und wie wahrscheinlich, dass wenn ein Koalitionsvertrag Waffenlieferungen beinhaltet, die Linken hinterher eine FDP pullen und den Koalitionsvertrag nicht respektieren? Ich persönlich denke beides ist sehr unwahrscheinlich, da die Linke nicht von Putin gekauft ist wie die AfD und BSW sondern einfach nur naive Pazifisten sind. Den Linken ist auch klar, dass diese Position unrealistisch idealistisch ist und andere Dinge wichtiger sind.

[–] superkret@feddit.org 1 points 1 day ago

sondern einfach nur naive Pazifisten sind

Da widerspreche ich vehement. Jeder der fĂĽr mehr Waffenlieferungen und keine Verhandlungen ist, muss sich inzwischen die Frage stellen lassen, wo der Erfolg dieser Strategie ersichtlich ist und wie viele Jahre das noch so weitergehen soll.
Verhandlungen jetzt schonmal anzufangen bedeutet ja nicht, die Ukraine fallenzulassen (die Linke ist nicht BSW). Aber wie soll dieser Krieg aus Sicht der anderen Parteien jemals ohne Verhandlungen enden? Wenn die Ukrainischen Streitkräfte bis zur Beringstraße vorgerückt sind?

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