this post was submitted on 23 Aug 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Da ich als „Wessi“ neulich im „Osten“ war, lass mich dir folgende Beobachtung mitteilen:
Was sagte mir das?
Also täte dir etwas mehr Demut in deiner Sicht auf die Dinge gut. Deine Perspektive ist deine und nich allgemein gültig.
Oh. Ist das jetzt bezogen darauf dass ich Scheißjobs* gesagt habe? Oder darauf dass Sehrwohl Biodeutsche Scheißjobs machen wenn sie keine andere Wahl haben?
Welche Sicht glaubst du nehme ich hier ein und warum bis du der Meinung dass ich keine Demut vor dem habe was Leute in Scheißjobs leisten?
Ich vermute, es gibt sogar Leute die Scheißjobs gerne machen, obwohl sie weder Anerkennung noch genug Geld, um davon vernünftig leben zu können, bekommen. Darum geht es hier doch gar nicht? Auch Ausländer Leisten etwas für unsere Gesellschaft. Wie du richtig anmerkst, auch die ungelernten (und die deren Bildungsabschluss bei uns nicht anerkannt wird), und gerade die machen halt oft die Scheißjobs, weil sie ungelernt sind und oft keine andere Wahl haben (Diskriminierung kommt noch dazu). Wenn man diese große, homogene Gruppe aus unserer Gesellschaft entfernt, was glaubst du passiert dann? All die "bösen" Bürgergeld Empfänger "fangen endlich Mal an zu arbeiten" und wir haben endlich mehr Biodeutsche die Scheißjobs machen?
Aber gut, dass du mal zu Besuch im Ost-Zoo warst, dann kann Thüringen ja doch Ausländer abschieben, sind ja genug Biodeutsche da.
* ich hatte gedacht, das die Anführungszeichen im ersten Post reichen um zu verdeutlichen, das die Verwendung dieses Wortes keine persönliche Abwertung der Person die in einem solchen arbeitet, oder deren erbrachte Leistung, meinerseits sein soll. Lag scheinbar falsch. Das nächste Mal dann direkt mit disclaimer.
Niemand sollte Scheißjobs machen müssen, weil es keine Scheißjobs geben sollte. Jeder der arbeitet sollte davon auch leben können ohne Existenzängste für sich und die Familie zu haben, ob Biodeutsche oder nicht ist dabei völlig egal.
Merkwürdig, dass es im Osten weniger Nicht-Biodeutsche gibt. Woran kann das nur liegen?🤔
Diese Schlussfolgerung kannst du aus deiner Beobachtung (allein) mE nicht ziehen. (Den Ausspruch von foopac teile ich hingegen auch nicht). Es gibt im Osten tendenziell nicht so viele Zuwanderer wie im Westen. Also ist es erst mal nicht verwunderlich, dass man bei solchen Arbeitsstellen nicht so viele Zuwanderer sieht. Es gibt jedoch genauso genügend Leute auch im Osten, die mit Köpfchen und/oder Glück die letzten 30 Jahre etwas aus sich gemacht haben und heute gut leben - und trotzdem noch da wohnen.
Dass solche Forderungen aus diesen Regionen kommen, ist deshalb absurd, weil sie gleichzeitig in hohem Maße auf Zuwanderung angewiesen sind. Nämlich wirtschaftlicher Natur. Je rechter und populistischer diese Regionen werden, desto schneller werden die Gebildeten, die Wirtschaftskräftigen, etc. abwandern bzw. gar nicht erst hinziehen. Wer wohnt denn freiwillig in einer dieser exemplarischen, von rechten Gestalten durchtränkten Ansammlungen von Eingeschössern mit braunem DDR-Kratzputz an einer Landesstraße in einer dieser Gemeinden, die nicht mal der Ministerpräsident auf der Karte finden würde?
Und den Schuh müssen sich die Bewohner dieser Region in meinen Augen leider doch anziehen, denn es ist ihr selbstgewählter Weg. Sie wollen es "denen da oben" zeigen, aber schaufeln letztlich nur weiter ihr eigenes ökonomisches Grab. Nicht die anderen sind schuld, sondern sie allein, denn sie tragen die Verantwortung für sich.
Leider doch. Der Betrieb hat mehrere Standorte im „Osten“ als auch im „Westen“. Egal ob Brandenburg, Thüringen, Sachsen, Meck-Pomm. Die Beobachtung ist dort auch gültig.
Dass die Leute sich dort mit der Wahl der AfD ihr Problem vergrössern sehe ich auch so. Nur ist der Mensch leider nicht fähig, weiter als 1 Jahr zu antizipieren. Sonst hätten wir auch keine Klimakrise oder einen Infrastrukturgau oder Abofallen oder Übergewicht oder gute Schulbildung oder Geld gespart oder …
Hömma
Ich fürchte, das muss der Mensch (wieder) lernen. Schon der Brexit hat das für mich gezeigt: Ewigkeiten hing man den Leuten in den Ohren und hat sie vor den Konsequenzen ihres Handelns gewarnt. Vergebens.
Die AfD macht es ähnlich. "Hol dir dein Land zurück", also übernimm wieder die Kontrolle. Ja einverstanden, aber dann müssen die Typen auch wieder die Verantwortung tragen, die sie momentan immer gerne an der Garderobe bei denen abgeben wollen, über die sie dann schimpfen möchten.
Das werden die, wie beim Brexit, aber erst merken, wenn es dann knallt. Sie müssen es erst am eigenen Leib erfahren. Und wir anderen müssen leider dabeisitzen und mit vor die Wand fahren.
Einfach wieder die Mauer hochziehen !?!
Nöö, diese Denke ist ja beiderseits der nicht mehr existierenden Mauer vorhanden. Ich denke nur, dass es im Osten zuerst kippt. Wie weit sich das dann fortsetzt, wird man sehen. Vielleicht reicht ein Bundesland, das vor die Hunde geht. Vielleicht müssen es erst ein paar mehr sein. Vielleicht das ganze Land. Aber die Leute legen es darauf an, sie wollen auf den Herd packen und sich wieder mal die Hand verbrennen, weil sie vergessen haben und einfach nicht mehr glauben, dass der Herd wirklich heiß ist.