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Besser als einen Bahnhof. (Tschuldigung)
Wenn Europa seinen Bedarf an Prozessoren und Speicher zu einem gewissen Grad selbst decken könnte, wäre das schon hilfreich. Mit Milliarden nach intel werfen, ist vermutlich nicht der Weg dort hin. Insofern...
Hat offensichtlich nicht geklappt, aber was wäre denn die bessere Alternative gewesen. Und in diesem Fall war es denke ich ein deutsches Projekt und keine europäische Initiative.
Weltweit gibt es derzeit nur 3 Unternehmen an der leading edge: Intel, TSMC und Samsung. Ich weiß aus dem Stehgreif jetzt nicht wieviel Samsung in den USA produzieren (und ob es sich um leading edge oder ältere Fertigungsprozesse handelt) aber ansonsten ist Samsung halt ein pur koreanisches Unternehmen. Glaube nicht dass die Lust auf eine Fab in Deutschland gehabt hätten oder ob wir mit denen besser gefahren wären. Und TSMC wird niemals leading edge nodes außerhalb von Taiwan produzieren, weil das deren Sicherheitsgarantie gegen eine Invasion Chinas ist. Deswegen gäbe es von denen maximal mature nodes genau wie es eben mit dem Jointventure mit Bosch und Infenion in Dresden gebaut wurde.
Die einzig andere Alternative wäre selbs etwas auf die Beine zu stellen wie das Japan mit Rapidus versucht, die tatsächlich versuchen direkt bei der leading edge einzusteigen (u.a. mithilfe von IBM Technologie in Lizenz), oder auch Korea die versuchen eine Samsung alternative mit KSMC aufzubauen. Wobei ich in letzer Zeit nichts von KSMC gehört habe und das ziel hierbei wohl weniger Kapazitäten zur Massenproduktion, sondern besserer Zugang zu Chip-produktion für Startups und kleinere Unternehmen ist. Ich denke man kann gespannt sein ob besonders der Plan von Rapidus tatsächlich so aufgeht wie die Japaner sich das vorstellen.
Das wäre aber denke ich deutlich zu groß für Deutschland alleine und es bräuchte weit mehr als die 10mrd die man an Intel gegeben hätte. Oder man könnte überlegen ob man sich nicht eventuell irgendwie mit sowas wie Rapidus zusammentuen könnte, wenn das gut läuft. Wobei wir eigentlich durchaus das Wissen in Europa haben (z.B. mit imec) und das Interessante vor allem das langfristig wirtschaftliche Betreiben von Fabs ist (ansonsten ist das ein teures Hobby, wenn man aktuell bleiben will).
Mit 10Mrd. kommt man nicht weit. Das ist wahr. Wichtig wäre auch, mit welchem Ziel im Blick, man das Geld ausgibt.
Es sollte eine Alternative für die Beschaffung von, nennen wir sie Brot und Butter-Chips - für Processing und Storage, geben. Dass man die leistungsfähigsten GPUs selbst herstellen kann, damit ich in meinem Wohnzimmer God of War oder so zocken kann, ist nicht so wichtig.
Wenn wir aber abhängig von einer Technologie sind, die nur von Staaten und Firmen in Asien beherrscht wird, stehen wir auf tönernen Füßen. Hat man gesehen, als Epidemien (Corona) und Naturkatastrophen (Feuer, Erdbeben und Überschwemmungen), die Chips in unserer Versorgungskette verknappt haben.
Politisch kann dasselbe geschehen (Zölle, politische Entscheidungen, Kriege), was dann den selben Effekt auf Europa hätte.
Es geht bei den Rohstoffen (von seltenen Erden bis Halbprodukten wie irgendwelcher Isolierfolie) los, geht weiter mit der Fertigungstechnologie zur Chipfertigung (EUV ist komplett bei ASML), dem Knowhow zur Entwicklung von ICs (man kann bei ARM lizensieren, bei anderen Herstellern bestimmt auch, aber es muss halt erstmal passieren) und oben drauf dann die Technologie für Infrastruktur (5G gibt's bei HUAWEI). Es ist alles viel komplexer, aber selbst in diesem Ausschnitt stehen wir als Europa nicht gut da.
Und dann braucht man hinreichend finanzierte Organisationen/ Firmen und genügend ausgebildete Ingenieure.
Intel ein paar Milliarden geben, wäre erstmal nicht schädlich diesbezüglich. Doch das Geld wäre in Forschung und Entwicklung ebenfalls gut, vielleicht sogar effizienter, aufgehoben. Gern auch in Förderung für universitäre Ausgründungen oder in Förderprogrammen für Studierende und DoktorandInnen damit sie dort studieren und arbeiten können, wo das Wissen vorhanden ist. Und dann evtl. ein Teil von ihnen zurückkehrt. Oder anders herum fähige Ingenieure und Firmen anlocken. China macht es seit Dekaden erfolgreich vor.
Die Geschichte der blauen LED wäre nicht möglich gewesen, wenn Shuji Nakamura nicht so leidensfähig gewesen wäre und sich an der University of Florida durchgebissen hätte. Kein blaues Licht am Weihnachtsbaum ;), keine Blurays...
Prinzipiell haben wir das ja z.B. mit der schon erwähnten Fab in Dresden gemacht, wo TSMC mit Bosch und Infenion für unsere Gewerbe wie die Autoindustrie herstellen. Ich sehe hier aber mehrere Probleme:
Zum einen sind die leading edge nodes von heute die "Brot und Butter-Chips" von morgen. So hat GlobalFoundries letztes Jahr z.B. angemerkt, dass Kunden schneller als erwartet auf sub 10nm prozesse wechseln siehe hier (haben aber anscheinden dieses Jahr Umsatzplus durch die Autoindustrie). Wenn TSMC Kunden z.B. schneller auf 2-3nm Prozesse wechseln werden plötzlich große Kapazitäten für 5nm frei und günstiger.
Zum anderen haben die mature nodes eher geringere Margen, weshalb sich höhere Kosten umso mehr bemerkbar machen würden (und die Fertigung hier wird wohl immer teurer sein). Wenn man z.B. TSMC's Marge mit der von GlobalFoundries oder Micron vergleicht, dann gibt es einen massiven Unterschied. Je weniger Marge desto weniger Platz für einen lokalen Konkurrenten profitabel zu bleiben, wenn er teurer produziert.
Und ich würde dir auch wiedersprechen was die relevanz von hochleistungsfähigen Chips angeht. Gaming ist ein irrelevanter Markt und Leistung ist in der tat nicht sowichtig (siehe Nintendo), aber wenn man davon ausgeht, dass AI, LLMs, machine learning oder sonst etwas in dieser Richtung in irgendeiner Form wichtig wird, dann ist das extrem wichtig.
wie @Samskara schon in einem anderen Kommentar erwähnt und auch du selbst teilweise haben wir mit ASML (monopolist auf EUV maschinen), imec (spitzenvorschung an den Herstellungsprozessen der Zukunft) und Zulieferern wie Zeiss (Spiegel/Linsen) oder Trumpf (Laser) eigentlich einen ganzen Haufen an Expertise in Europa. Und auch 5G gibt es in Europa von Ericsson.
Worauf wir uns konzentrieren müssen ist die wirtschaftlich profitable Massenfertigung und ein gesundes Ökosystem hierum. Das ist was TSMC besonders macht. Wenn es nicht wirtschaftlich ist, dann steckt man eventuell genug Geld rein um einmal state of the art zu erreichen, wird aber gleich beim nächsten Schritt wieder abgehängt. Und die Kosten für jeden Fortschritt steigen derzeit immer schneller mit erhöhter Komplexität. Das ist nicht nachhaltig und langfristig durchhaltbar.
Es bringt nichts Menschen auszubilden, wenn es anschließend nicht genug Arbeitsplätze gibt. Wäre das Intel Werk in Magdeburg erfolgreich gewesen, dann hätte es im Zuge einer Kooperation mit der lokalen Universität automatisch mehr Studien- und Forschungsplätze gegeben.