golli

joined 1 month ago
[–] golli@sopuli.xyz 3 points 17 hours ago* (last edited 17 hours ago)

Es sollte eine Alternative für die Beschaffung von, nennen wir sie Brot und Butter-Chips - für Processing und Storage, geben. Dass man die leistungsfähigsten GPUs selbst herstellen kann, damit ich in meinem Wohnzimmer God of War oder so zocken kann, ist nicht so wichtig.

Prinzipiell haben wir das ja z.B. mit der schon erwähnten Fab in Dresden gemacht, wo TSMC mit Bosch und Infenion für unsere Gewerbe wie die Autoindustrie herstellen. Ich sehe hier aber mehrere Probleme:

Zum einen sind die leading edge nodes von heute die "Brot und Butter-Chips" von morgen. So hat GlobalFoundries letztes Jahr z.B. angemerkt, dass Kunden schneller als erwartet auf sub 10nm prozesse wechseln siehe hier (haben aber anscheinden dieses Jahr Umsatzplus durch die Autoindustrie). Wenn TSMC Kunden z.B. schneller auf 2-3nm Prozesse wechseln werden plötzlich große Kapazitäten für 5nm frei und günstiger.

Zum anderen haben die mature nodes eher geringere Margen, weshalb sich höhere Kosten umso mehr bemerkbar machen würden (und die Fertigung hier wird wohl immer teurer sein). Wenn man z.B. TSMC's Marge mit der von GlobalFoundries oder Micron vergleicht, dann gibt es einen massiven Unterschied. Je weniger Marge desto weniger Platz für einen lokalen Konkurrenten profitabel zu bleiben, wenn er teurer produziert.

Und ich würde dir auch wiedersprechen was die relevanz von hochleistungsfähigen Chips angeht. Gaming ist ein irrelevanter Markt und Leistung ist in der tat nicht sowichtig (siehe Nintendo), aber wenn man davon ausgeht, dass AI, LLMs, machine learning oder sonst etwas in dieser Richtung in irgendeiner Form wichtig wird, dann ist das extrem wichtig.

Intel ein paar Milliarden geben, wäre erstmal nicht schädlich diesbezüglich. Doch das Geld wäre in Forschung und Entwicklung ebenfalls gut, vielleicht sogar effizienter, aufgehoben. Gern auch in Förderung für universitäre Ausgründungen oder in Förderprogrammen für Studierende und DoktorandInnen damit sie dort studieren und arbeiten können, wo das Wissen vorhanden ist. Und dann evtl. ein Teil von ihnen zurückkehrt. Oder anders herum fähige Ingenieure und Firmen anlocken. China macht es seit Dekaden erfolgreich vor.

wie @Samskara schon in einem anderen Kommentar erwähnt und auch du selbst teilweise haben wir mit ASML (monopolist auf EUV maschinen), imec (spitzenvorschung an den Herstellungsprozessen der Zukunft) und Zulieferern wie Zeiss (Spiegel/Linsen) oder Trumpf (Laser) eigentlich einen ganzen Haufen an Expertise in Europa. Und auch 5G gibt es in Europa von Ericsson.

Worauf wir uns konzentrieren müssen ist die wirtschaftlich profitable Massenfertigung und ein gesundes Ökosystem hierum. Das ist was TSMC besonders macht. Wenn es nicht wirtschaftlich ist, dann steckt man eventuell genug Geld rein um einmal state of the art zu erreichen, wird aber gleich beim nächsten Schritt wieder abgehängt. Und die Kosten für jeden Fortschritt steigen derzeit immer schneller mit erhöhter Komplexität. Das ist nicht nachhaltig und langfristig durchhaltbar.

Es bringt nichts Menschen auszubilden, wenn es anschließend nicht genug Arbeitsplätze gibt. Wäre das Intel Werk in Magdeburg erfolgreich gewesen, dann hätte es im Zuge einer Kooperation mit der lokalen Universität automatisch mehr Studien- und Forschungsplätze gegeben.

[–] golli@sopuli.xyz 7 points 1 day ago* (last edited 18 hours ago) (3 children)

Hat offensichtlich nicht geklappt, aber was wäre denn die bessere Alternative gewesen. Und in diesem Fall war es denke ich ein deutsches Projekt und keine europäische Initiative.

Weltweit gibt es derzeit nur 3 Unternehmen an der leading edge: Intel, TSMC und Samsung. Ich weiß aus dem Stehgreif jetzt nicht wieviel Samsung in den USA produzieren (und ob es sich um leading edge oder ältere Fertigungsprozesse handelt) aber ansonsten ist Samsung halt ein pur koreanisches Unternehmen. Glaube nicht dass die Lust auf eine Fab in Deutschland gehabt hätten oder ob wir mit denen besser gefahren wären. Und TSMC wird niemals leading edge nodes außerhalb von Taiwan produzieren, weil das deren Sicherheitsgarantie gegen eine Invasion Chinas ist. Deswegen gäbe es von denen maximal mature nodes genau wie es eben mit dem Jointventure mit Bosch und Infenion in Dresden gebaut wurde.

Die einzig andere Alternative wäre selbs etwas auf die Beine zu stellen wie das Japan mit Rapidus versucht, die tatsächlich versuchen direkt bei der leading edge einzusteigen (u.a. mithilfe von IBM Technologie in Lizenz), oder auch Korea die versuchen eine Samsung alternative mit KSMC aufzubauen. Wobei ich in letzer Zeit nichts von KSMC gehört habe und das ziel hierbei wohl weniger Kapazitäten zur Massenproduktion, sondern besserer Zugang zu Chip-produktion für Startups und kleinere Unternehmen ist. Ich denke man kann gespannt sein ob besonders der Plan von Rapidus tatsächlich so aufgeht wie die Japaner sich das vorstellen.

Das wäre aber denke ich deutlich zu groß für Deutschland alleine und es bräuchte weit mehr als die 10mrd die man an Intel gegeben hätte. Oder man könnte überlegen ob man sich nicht eventuell irgendwie mit sowas wie Rapidus zusammentuen könnte, wenn das gut läuft. Wobei wir eigentlich durchaus das Wissen in Europa haben (z.B. mit imec) und das Interessante vor allem das langfristig wirtschaftliche Betreiben von Fabs ist (ansonsten ist das ein teures Hobby, wenn man aktuell bleiben will).

[–] golli@sopuli.xyz 9 points 1 day ago (1 children)

Ich habe es schon weiter unten geschrieben, aber ich halte 1mio aus mehreren Gründen für zu niedrig. Ich wäre eher für 3-5mio mit weiteren Abstufungen für wirklich Superreiche mit 100mio+ oder 1mrd. Stimme dir aber 100% mit der Erbschaftssteuer zu.

  • Gerade aufgrund regionaler Haus-/Grundstückspreise wären überraschend viele betroffen. Dadurch erhöht man den Widerstand gegen eine Einführung signifikant.

  • Ich kann mir vorstellen, dass es sich bei 1mio noch um eine Größenordnung handelt bei der sich viele knapp darüber/darunter befinden und auch eventuell öfter rein- oder herausfallen. Dies würde zu einem erheblichen Mehraufwand in der Prüfung führen. Im Vergleich dazu denke ich, dass jemand der z.b. 3-5mio knackt leichter einzuordnen ist. Das kommt dann entweder aus einer klar abzugrenzen Erbschaft, es gibt einen Betrieb oder es sind signifikante Einkommensströme zu erkennen.

  • Bei 1mio Vermögen handelt es sich mMn in der Regel noch um tatsächlich aktiv privat genutztes Vermögen, welches für Grundbedürfnisse des Lebens genutzt wird. Zum Beispiel das Eigenheim, ein kleines Gewerbe in dem man selbst arbeitet, eine einzelne Mietwohnung oder ein Aktien-Depot, welches den tatsächlichen Hauptbestandteil der Altersvorsorge darstellt.

[–] golli@sopuli.xyz 7 points 1 day ago (1 children)

Ein "Haken" daran Formeln statt absolute Zahlen festzuschreiben ist, dass Politiker gerne solche Hebel für den Wahlkampf haben.

Wenn es automatisch angepasst wird, dann kann man eine Erhöhung (die eventuell nicht Mal die Inflation ausgleicht) nicht als Heldentat und Geschenk verkaufen.

Formeln willst du als Politiker nur da, wo es eventuell unbeliebt wäre permanent Erhöhungen durchzuführen. Dann kannst du sagen, dass dir die Hände gebunden sind.

[–] golli@sopuli.xyz 48 points 2 days ago

I think a partial explanation can be that for most international tourists a visit to the USA is a major trip that gets planned well in advance. Easily half or even a full year ahead. Things only really got bad in the last few months, so we might still see many holidays that were planned before the madness fully set in. If that is the case I'd expect a continued decline in the future, where people choose another destination when deciding their next itinerary.

[–] golli@sopuli.xyz 4 points 2 days ago

Das habe ich bis heute auch nicht verstanden. Früher war es wohl die pure Gier und heute hält China vermutlich die besseren Karten, auch wenn sich Europa mMn oft viel zu zaghaft verhält.

[–] golli@sopuli.xyz 6 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Das sehe ich ganz genauso.

Wer 1mio Vermögen hat ist zwar extrem priviligiert im Vergleich zu vielen anderen, die praktisch keines haben,es ist aber wie von dir erwähnt in manchen Gegenden schon mit einenem Eigenheim zu erreichen (auch wenn man bedenken muss, dass Ehepaare z.B. 2mio Freibetrag hätten). Würde die Grenze hier gezogen, dann wäre der Kreis der Betroffenen, die nur knapp darüber liegen, relativ hoch. Viel Aufwand (und Widerstand gegen die Einführung) für wenig mehr Einnahmen. edit: man könnte vllt sagen das in dieser Größenordnung das Vermögen in der Regel tatsächlich noch für die Basics aktiv genutzt wird

Meiner Meinung nach sollte die erste Grenze irgendwo bei 3-5mio (inflationsangepasst) gezogen werden. Ab da hat man soviel Vermögen, dass die Rendite allein als Einkommen ausreichen kann. Ich denke wenn man diese Schwelle überschreitet wäre es ok auf weiteres Vermögen eine Abgabe zu Zahlen. Wobei man eventuell trotzdem nochmal eine weitere Abstufung bei 50-100mio oder 1mrd bräuchte, da es sich hierbei nochmal um ganz andere Stratosphären handeln würde, welche auch ganz andere Gestalltungsmöglichkeiten zur Investitions- und Steuergestaltung erlauben. Womit man eventuell nocheinmal einen höheren Vermögenssteuersatz begründen könnte.

Bevor das alles passiert sollte man aber einfach mal Ausnahmen im Erbrecht für Immobilien (steuerfrei ab 300 Wohnungen) und Betriebsvermögen (ErbStG § 28a, der nach Bedarfsprüfung die steuer für Vermögen über 26mio komplett erlassen kann) abschaffen bzw anzupassen. E.g. dass bei Betrieben Anteile an den Staat gehen, die später wieder abgelöst werden können, wodurch man die Idee Familienunternehmen nicht aufzuspalten beibehalten könnte.

[–] golli@sopuli.xyz 26 points 2 days ago (1 children)

What is going on here?

I'm just an interested layman, but i'll give explaining it a try. I think this is more about whether or not Intel can stay in the market for leading edge manufacturing against TSMC.


The first thing to understand is that there are two parts to Intel: the manufacturing side and chip design.

In manufacturing leading edge chips they are primarily competing with TSMC (the clear market leader) and Samsung. In the past they used to be far ahead of the competition, but they screwed up that lead and are now behind. This is a very capital intensive market as fabs cost billions to build. And each new generation gets more and more expensive.

On the design side there are multiple different markets: servers, desktop/laptops, and mobile devices. Ever since losing out on producing the chip for the first iphone intel hasn't been a factor in the mobile market. Between servers and desktop/laptops, servers are the fastly more important and bigger market. Here they are competing with AMD, but also increasingly arm based processors, increasingly done by the large hyper scalers themselves (e.g. Amazon with their Graviton processors). Additionally with the ai boom the market has severely shifted towards gpus being vastly more important (which is dominated by nvidia).

Intel is relatively unique in that they still do both design and produce their own chips (not taking outside customers, but in recent times outsourcing some manufacturing to tsmc). Samsung also designs and produces their own arm based processors (exynos), but on a smaller scale and also has other customers. AMD used to have fabs in the past, but got rid of them (today called global foundries).


I would argue that here we need to primarily focus on the manufacturing, not design side. Even though they are also under pressure on the design side aswell and e.g. AMD is beating them in the server market.

It's more about whether or not Intel can hold on being in the leading edge race as manufacturer or drop out (like GlobalFoundries did a while back), which would leave us with only TSMC and Samsung (potentially China's SMIC, should they ever manage to develop their own EUV technology and catch up). No western manufacturer of leading edge chips, only asian ones that are heavily concentrated geographically and TSMC bearing a substantial geopolitical risk.

As mentioned above Intel has struggled with getting better process nodes working properly (especially in a timely manner) and costs are increasing by a lot. The issue is that now intel is severly cash strapped, as they've paid out massive dividends in the past when things were better and now that they've fallen behind earnings have disappeared (which is also why the mass layoffs).

Their competitor TSMC can spread the needed investment costs over many large customers such as apple, nvidia, amd and qualcomm. So far Intel manufactured purely for themselves and didn't take on external customers. With massively increasing costs it becomes obvious how this becomes less feasible on your own and scale increasingly becomes important. Especially if either/both the design or manufacturing side mess up and fall behind on delivering competitive products.

Switching to manufacturing for external customers is difficult. They have to adjust their internal processes to suit what customers are used to from others. There is a potential conflict of interest as Intel might at the same time be the customers rival (an issue TSMC as pure manufacturer doesn't have). And lastly customers need reliable schedules, if you are e.g. apple and release an iphone anually you need your manufactuerer to reliably deliver a workable node at a specific time and can't have it delayed (or even have the uncertainty of this happening).

They originally planned for their upcoming 18A (maybe even the axed 20A?) process to have external customers, but that didn't pan out (they will just produce some of their own products). Now they target external customers for the next generation 14A. Should they by then not have gotten their shit together enough to attract customers or be profitable Intel (the former giant of the semiconductor industry) will probably break apart and be done. At least in it's current form.

The fabs in germany and poland have been dead in the water for a while now from the moment they fell behind schedule and eventually were put on hold. This is just them officially axing those plans.

[–] golli@sopuli.xyz 11 points 5 days ago

Kann man von hinterziehen sprechen, wenn es ganz offensichtlich so vom System gewollt ist?

Bei den "besonders ergiebigen Einzelfällen" handelt es sich ja vermutlich um den Fall Thiele. Da wäre ganz legal weniger/gar keine Erbschaftssteuer angefallen, wenn sie es nicht versammelt hätten.

[–] golli@sopuli.xyz 1 points 1 week ago

so they were lying, except to the youth, because to them they didn’t have a message. that’s a positive thing to me.

No, i might have been a bit unclear with my wording, but the pensioners got their huge gifts. They are the largest group of the electorate (and growing) , so there are plenty of incentives to please them, unlike children, who have no vote.

I was more thinking about a blanked ban on school grounds, not just during lessons. In any case i am not necessarily against it, but i think this brings us off topic too much. My main point was mostly just that particularly in regards to technology there might be a large gap and the younger generations would bring some perspectives that might not be properly represented.

[–] golli@sopuli.xyz 1 points 1 week ago (1 children)

That is just a very stupid idea. The best thing for all of us everywhere is for the most rational and well-informed people to vote. The fact that everyone gets a vote is unfortunate for all of us because that includes voters who vote against the public interest, but it is necessary for a free democracy.

Seems like you are arguing for meritocracy here, which has it's own set of problems.

Even if you want to make the argument that some are informed enough, they are far, FAR fewer than in the adult populace. You do not want to broaden that window.

Honestly, this sounds exactly like an argument that could have been made in a debate about whether or not black people or woman should be allowed to vote.

I think you said it yourself, democray needs to endure that sometimes people just don't vote in the same way or for the same reasons as it suits ones own views.

[–] golli@sopuli.xyz 4 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Nachdem es allerdings bei der Verbotsdiskussion um Verbraucherschutz und Täuschungsgefahr kann man glaube ich nicht etymologisch argumentieren. Wenn man den Leuten das zutraut, dann kann man auch erwarten, dass sie erkennen, dass sie mit einem als veggie/vegan bezeichneten Produkt kein Fleisch kaufen.

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