Der Zusammenhang ist anders rum. Die Abhängigkeit von den USA hat zum Open-Source-Versagen geführt.
Globalisierung bedeutet, dass jedes Land sich spezialisiert, da es nur begrenzt Resourcen gibt, um auf dem Weltmarkt gut genug zu sein.
Die USA haben sich für Software entschieden, Deutschland für Maschinenbau und Autos.
Es gibt in Deutschland und Europa nicht genügend Entwickler, um kommerzielle oder freie Alternativen jenseits von Einzelfällen anzubieten.
Dies ist bei 'Commodity' Projekten nicht schlimm, da man den Code für die eigenen Bedürfnisse zu den bestehenden Projekten beitragen kann. Eine volle Abhängigkeit von Microsoft lässt sich so mit Linux vermeiden. Wie man am Embargo gegen russische Kernelentwickler sieht, gibt es trotzdem Grenzen.
Bei Alternativen zu AWS kommt der Ansatz an seine Grenzen, ebenso z.B. bei der Entwicklung eines eigenen Betriebssystems für Autos.
Auf einmal ist alles Software, selbst Maschinenbau und Autos. Heisst das, dass man den Wandel verschlafen hat, oder war das das stillschweigende Einverständnis die ganze Zeit?
Um unabhängig zu werden, werden die gleichen Kapazitäten an Softwareentwicklern wie in den USA benötigt. Dazu braucht man viele erfolgreiche Softwareunternehmen.
Die USA haben mit dem Risikokapital-Ansatz das perfekte Werkzeug, um schnell einen neuen Markt voll zu besetzen, um so ein erfolgreiches Softwareunternehmen zu schaffen.
Wenn Europa nicht wie China eine Firewall aufbaut, konkurriert Europa direkt mit diesen finanziell gut ausgestatteten Unternehmen. Daher braucht es entweder auch viel Risikokapital, oder Konzerne und Behörden müssen die Softwareentwicklung übernehmen.
Der Einsatz von Linux reduziert die Abhängigkeit von Microsoft, wird aber nicht die Abhängigkeit zu Software aus den USA durchbrechen. Eher denke ich, dass die Abhängigkeit im Rahmen der Globalisierung akzeptiert wird.