this post was submitted on 25 Sep 2023
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Wohnungen zu tauschen, ist bislang schwer umsetzbar. Die Linkspartei schlägt nun ein Recht auf Wohnungstausch vor. Ist das möglich?

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[–] Killing_Spark@feddit.de 39 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Das ist doch sau dumm an der Stelle jetzt einen Markt für Mittelsmänner aufzubauen nur um die Mieten klein zu halten. Das Ziel ist doch offensichtlich: Mieten müssen pro m² weniger stark steigen wenn man umzieht. Ob man die Rechte der Vermieter jetzt über so ein kompliziertes Wohnungstauschsystem begrenzt, das für Mieter relativ kompliziert ist und am Ende Geld in die Kassen von Immoscout etc spülen wird, oder einfach direkt, ist für die Vermieter doch ziemlich wurscht oder?

[–] sic_1@feddit.de 8 points 1 year ago

Dazu kommt, dass die Ursache ja komplett ignoriert und das Problem schlimmer gemacht wird. Es gibt zu wenig Wohnungen in Berlin. Wie reizt man Bauträger und Investoren an, bezahlbaren Wohnraum anstatt Luxuswohnungen zu bauen wenn die Baupreise so hoch geworden sind, dass sich nichts anderes mehr rechnet?

[–] Spzi@lemm.ee 18 points 1 year ago

Tauschwohnungen sind voll im Trend, hab ich das Gefühl. Übler Trend, weil es die Suche nur noch komplizierter und schwieriger macht. Vorher musste ich eine Wohnung finden, die für uns passt. Jetzt muss ich eine Wohnung finden, die für uns passt, und unsere Wohnung muss gleichzeitig für die passen!

Und wer neu in die Stadt zieht, hat Pech gehabt. Mietwohnungs-Gatekeeping. Zusätzlich dazu, dass du Kontakte und Beziehungen brauchst, um überhaupt gute Wohnungen zu sehen.

Ein leichtes Überangebot an Wohnraum wäre schön. So dass Vermieter sich um Mieter bemühen müssen, und sich mit Mietsenkungen unterbieten. Dann gäbe es gar keinen Grund mehr, Wohnungen zu tauschen.

[Wohnungstausch ohne Mieterhöhung] sei „ein einfacher und pragmatischer Vorschlag, der sofort und ohne Kosten umgesetzt werden kann.“

Okay, das ist schon ein Argument.

Der Vorschlag gebe „der Politik das Gefühl, wieder etwas für die Mieter getan zu haben, ohne dass die angespannte Wohnungssituation spürbar verbessert werden wird“

Ja, das ist ein Gegenargument.

Im Antrag wird auf das Mietrecht in Österreich verwiesen, wo ein solches Recht auf Wohnungstausch bereits verankert ist.

Haben wir Leute von dort hier? Wie ist das so in der Realität? Wird es genutzt, ist es gut?

Auch in Österreich, wo es seit 1982 eine vergleichbare Möglichkeit gibt, finde ein Wohnungstausch „nur höchst selten statt“. Es gelte dort als „totes Recht“.

Ah, hm.

[–] DarkThoughts@kbin.social 15 points 1 year ago (1 children)

Schwachsinnige Idee welche komplett das zugrundeliegende Problem ignoriert.

[–] Sh3Rm4n@feddit.de -4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Welches zugrundeliegende Problem meinst du denn? Die bessere Umverteilung von Wohnraum, ohne dass die Tauschpartner dadurch ein Verlust haben?

[–] legofreak@feddit.de 11 points 1 year ago (1 children)

Hiermit wird bestenfalls den Leuten geholfen, welche bereits in Berlin wohnen. Berlin wächst aber und braucht mehr Wohnraum. Das zugrunde liegende Problem, dass es insgesamt zu wenig Wohnungen gibt, wird nicht angegangen.

[–] Sh3Rm4n@feddit.de 1 points 1 year ago

Nur weil man den Wohnungstausch verfolgt, heißt das ja noch lange nicht, dass alle anderen Möglichkeiten, um die Wohnungssituation zu verbessern, ausgeschlossen werden.

Das der Wohnungstausch kein Allheilmittel ist, ist doch offensichtlich. Trotzdem wird es einigen Personen helfen, im speziellen jungen Familien und älteren Personen. Und damit wird sehr wohl, wenn auch nur im kleinen Rahmen, die Wohnungssituation entspannt, weil man durch solche Umverteilungsmöglichkeiten, den Wohnraum effizienter Ausnutz.

Neben allen Wohnungsbaumaßnahmen sollten Konzepte wie diese parallel weiter verfolgt werden.

[–] WuergerLarsDietrich@feddit.de 6 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (2 children)

Wäre denk ich echt ne gute Sache.

Beste beispiel meine Oma, sie hat egtl keine lust mehr allein eine 4-Raum Wohnung zu putzen aber jede kleinere Wohnung wäre deutlich teurer.

[–] taladar@feddit.de 7 points 1 year ago (2 children)

Das Problem würde damit aber auch nicht behoben. Du musst ja schon die Miete zahlen die für die neue Wohnung bisher bezahlt wurde, nicht die Miete die du für deine alte Wohnung bezahlt hast.

[–] quarry_coerce248@discuss.tchncs.de 8 points 1 year ago (1 children)

Mietpartei A zahlt 800 Euro Miete in großer Wohnung, Mietpartei B zahlt 700 Euro in kleinerer Wohnung. Wenn beide ausziehen und die jeweils andere auf dem freien Markt suchen, dann erhöhen die Vermieter die Miete. A kann dann zB 900 Euro für die kleinere Wohnung zahlen, und B zahlt 1000 Euro für die größere Wohnung. Beim Tausch fällt die Möglichkeit der Mieterhöhung weg, deshalb zahlt A dann 700 Euro und B 800 Euro und sie sparen beide.

Für A lohnt es sich jetzt nicht, in eine kleinere, teurere Wohnung umzuziehen (800->900), deshalb zieht A nicht um. Aber tauschen in eine günstigere Wohnung würde A. Und weil die Wohnung ohne Tausch nicht frei wird, hat B es auch schwerer, eine größere Wohnung zu finden.

[–] taladar@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

sie hat egtl keine lust mehr allein eine 4-Raum Wohnung zu putzen aber jede kleinere Wohnung wäre deutlich teurer.

Solang die kleinere Wohnung aktuell schon teurer ist würde die wegfallende Mieterhöhung beim Umzug das auch nicht ändern. Nur wenn diese für den aktuellen Mieter noch billiger ist aber nur durch die Mieterhöhung beim Mieterwechsel teurer wird hätte das hier einen positiven Effekt.

[–] quarry_coerce248@discuss.tchncs.de 1 points 1 year ago (1 children)

Ja genau richtig. Aber die Aussage "jede kleinere Wohnung wäre deutlich teurer" spielt sich im Jetzt ab, ohne Tausch, wenn alle infrage kommenden Wohnungen erst nach Mieterwechsel und dementsprechender Erhöhung verfügbar sind.

Als Beobachtung des gesamten Mietmarkts macht das einfach keinen Sinn, dass kleinere Wohnungen teurer sein sollen. So kann es offensichtlich nicht gemeint sein.

[–] taladar@feddit.de 1 points 1 year ago

Andererseits spielt sich die Situation wo der alten Frau vielleicht die Miete nicht erhöht wird weil die ja "eh bald stirbt/ins Heim kommt" und man dann ja die Miete erhöhen kann ebenfalls im Jetzt ab. Wenn Mieterhöhungen bei Mieterwechsel nicht mehr möglich sind werden die Vermieter wahrscheinlich häufiger während des laufenden Mietvertrags erhöhen.

[–] Killing_Spark@feddit.de 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Die Idee ist wohl die Mieterhöhungen die es typischerweise bei einem Mieterwechsel gibt zu verhindern, indem keine neuen Mietverträge abgeschlossen werden sondern nur die zwei Parteien den Vertrag tauschen. Du hast aber Recht, das ändert nichts daran, dass die "neue" Wohung der Omi dann trotzdem teurer ist. Nur vielleicht weniger teurer....

[–] driest@feddit.de 3 points 1 year ago

und warum sollte der Vermieter der neuen Wohnung dann nicht die Miete anheben sodass die kleine Wohnung auch deutlich teurer wird?

diese dümmliche Tauschidee ignoriert das der einzige Grund für billige Bestandsmieten die Faulheit der Vermieter ist die Miete regelmäßig anzuheben. das dürfen sie ja offensichtlich, 20% alle 3 Jahre, bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete.

wenn man denen jetzt verbietet beim Mieterwechsel zu erhöhen wie bisher, dann erhöhen sie halt ein Jahr später.

[–] aaaaaaaaargh@feddit.de 5 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Tolles Recht, bestimmt sinnvoll, wenn man aus der 300qm kernsanierten Altbauwohnung im Zentrum was mit 25qm im Speckgürtel zum gleichen Preis sucht. Andersherum sind Tauschwohnungen nämlich die Hölle. In Hamburg ist der Markt überschwemmt davon. Hast du ein schlechteres Angebot, hast du verloren. Wenn du gar keine hast, bist du eh draußen.

Meine Meinung: Besser mal um Wohnraum kümmern und die Öffis umsonst machen anstatt auf ein Symptom eines völlig kaputten Wohnungsmarktes aufzusetzen. Ach ja, und tut was gegen diesen Trend, nur noch möblierte Wohnungen anzubieten, die dann gleich noch teurer sind und wo man seine eigenen Sachen nichtmal unterbringen kann.