Gleich zu Beginn des mehr als zweistündigen Gespräches wird Stockton in folgender Form zitiert: "Ich werde kein Geld dafür verschwenden, Boeing dieses Stück Scheiße testen zu lassen. Ich weiß, dass es Mist ist … Am Ende des Tages muss ich damit tauchen."
...
Als Rache für die Anzeige verklagt Oceangate seinen ehemaligen Betriebsleiter wegen angeblicher Verstöße gegen Immaterialgüterrecht. Das alarmiert den zuständigen OSHA-Mitarbeiter, weil solche Unterdrückungsklagen (SLAP) erstens ein schlechtes Zeichen und zweitens in den meisten US-Staaten unzulässig sind. Doch die Klage wirkt: Nach fast elf Monaten ohne Fortschritte in der behördlichen Untersuchung, zieht der Betriebsleiter seine Anzeige zurück, weil er und seine Frau den psychischen Druck nicht mehr aushalten. Die Anzeige wird nie untersucht, weder von der OSHA noch von der Küstenwache.
...
Toxische Arbeitsbedingungen mit Entlassungen führender Mitarbeiter und der Drohung mit Kündigung bei Meldung von Sicherheitsbedenken. Das Fehlen vorbeugender Wartung der Titan-Hülle sowie mangelhafte Lagerung über einen längeren Zeitraum vor der tödlichen Fahrt.
...
Speziell Seefahrzeuge für Zwecke der Ozeanografie sollen strenger reguliert werden; für wissenschaftliche Zwecke gibt es Ausnahmen von bestimmten Vorschriften, wobei aber offenbar niemand an U-Boote gedacht hat. Diese Lücke haben Oceangate und andere Betreiber ausgenutzt und touristische Tauchfahrten als wissenschaftliche Expeditionen ausgegeben. So sind sie Sicherheitsvorschriften aus dem Weg gegangen.
Joa, da hat man so ziemlich alles getan, um nicht sicher zu sein. Wenn dann am Ende nicht zahlreiche Risiken und Kosten für andere Menschen entstehen würde, würde ich die Superreichen ja glatt weiter solches Spielzeug auf eigenes Risiko bauen lassen.