Erstens übersiehst du, wie wichtig Adaption ist: Wir können sofort entscheiden, Städte zu begrünen und dadurch sofort sicherer für Menschen zu machen. Wir können sofort Schwammstadtkonzepte umsetzen. Etc.
Zweitens hat es einfach auch beim Klimaschutz gar keinen Sinn später anzufangen.
Drittens ist Klimaschutz oft auch sinnvoll für beispielsweise städtische Finanzen. Die Autofokussierung beispielsweise raubt uns alle aus, in jeglicher Hinsicht: Mehr Hitze, längere Wege, mehr Kosten für Straßen- und Stehflächen, ... Viele städtische Gebäude haben immer noch keine PV. Viele Städte zahlen immer noch die Kosten für Gaslaternen statt LEDs.
Es ist schon Klimapolitik, primär Anpassung, aber eine Schutzkomponente gibt es trotzdem: Straßenbäume binden keine Massen an CO2, aber wenn man eine Autospur mit Bäumen bepflanzen kann, dann spart das wahrscheinlich CO2.
Das ist eine Mischung aus Gewohnheit, Selbstrechtfertigung und Ideologie. Da kann man nicht so viel dagegen erklären, glaube ich.
Sobald aber mal was geändert wird, sind Menschen meist plötzlich deutlich positiver. So ein Baum und ein sicherer, schattiger Fußweg sind ja auch ganz schön.
Das waren ja nur Beispiele. Da gibt es garantiert mehr.
Aber hier ist es zum Beispiel so, dass seit ein paar Jahren progressiv auf LED umgerüstet wird. Allerdings ist der Betreiber der Beleuchtung das privatisierte ehemalige Stadtwerk, das eben gleichzeitig auch so viel Energie wie möglich verkaufen möchte und von dem erwartet wird, dass es den ÖPNV querfinanziert. Düsseldorf ist aber eben auch reicher als viele andere Orte, sodass die Erstinvestition weniger ins Gewicht fällt.