this post was submitted on 11 Mar 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

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founded 8 months ago
MODERATORS
 

Ich finde gut, dass jetzt nach und nach die Coronajahre aufgearbeitet wurden. Leider nicht durch die Politik, sondern durch verschiedene andere Akteure. Es gibt da sicher einiges zu lernen für mögliche spätere Krisensituationen.

In dem Artikel fand ich sehr interessant, wie die Frau sich durch die Gesellschaft und Politik unter Druck gesetzt fühlte sich zu impfen. Und es schließlich machte, obwohl sie ein schlechtes Gefühl dabei hatte aufgrund der schlechten Informationslage.

Wir hatten damals eine ähnliche Situation mit unseren Kindern. Wir haben sie nicht geimpft, obwohl alle ständig auf uns eingeredet haben. Selbst die StiKo hatte ja keine Impfempfehlung gegeben. Wir haben es keinem erzählt, selbst in der Familie, da es für Zwischentöne keinen Raum gab. Wurde man dann schnell als Schwurbler abgestempelt.

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[–] Undertaker@feddit.org 33 points 1 day ago

Diese Pseudoaufarbeitungsdebatte nervt.
Es wird so getan, als ob eine Entscheidung falsch war, da wir jetzt(!) wissen, wir hätten sie ggf. nicht gebraucht.

Damals haben Experten und Wissenschaftler jeden Schritt mit der aktuellen Kenntnislage dargestellt. Bspw. zeigten damalige Ergebnisse, dass Kindergärten und Schulen geschlossen werden müssen. Das bleibt richtig, denn die Entscheidung ist nicht mit heute zu bewerten, sondern mit dem damaligen Kenntnisstand.

Ein Beispiel: Wenn ein Asteroid zur Erde stürzt, uns sicher auslöschen würde und wir lediglich zwei sich gegenseitig ausschließende Optionen A (Argon-Laser von der Erde aus schießen) oder B (Bruce Willis mit Team zur Sprengung hin schicken) hätten, wobei A eine 10 prozentige Wahrscheinlichkeit zugeordnet wird und B 90. Welche ist zu wählen?
Selbst wenn hinterher klar ist, dass B versagt hat, war B richtig. Denn wir mussten entscheiden, als wir nur 90 vs 10 kannten.

Dieser Irrtum wird ständig begangen.

Und die Informationslage beim Impfen war überwältigend klar. Viele leugnen das nur, aber sowohl der Impfschutz als auch die Sicherheit waren bestens nachgewiesen. So ein Joshua Kimmich hat sich nur verweigert, sich mit den Fakten auseinanderzusetzen. Da habe ich kein Mitleid. Wer sich nicht impfen lassen will, na gut, aber behauptet nichts von "Langzeitfolgen".

Die Wahrheit ist, dass viele einfach Blödsinn behauptet haben, der selbst gegen den gesunden Menschenverstand verstieß. Und weil das nicht akzeptiert wurde, war das "Unterdrückung", "undemokratisch" usw. und müsse jetzt aufgearbeitet werden. Gar nichts muss das.
Ich gehöre übrigens zu den Kontaktabbrechern, da einfach nur noch Lügen, Hetze usw. kamen und selbst Beweise fürs Gegenteil nicht akzeptiert wurden. Das ging dann mit Korruption, geklauten Wahlen weiter. Das Problem: Es gab nur noch diese Themen. Selbst wenn ich sagte, dass mir nicht stundenlang Tiraden zur Corona-Politik anhören will, kam dann stattdessen: "Die Ukraine soll einfach die Waffen niederlegen, denn der Putin hat doch gesagt, was er will, sie müssen das doch nur erfüllen, dann ist der Krieg vorbei. Wir sollten deshalb überhaupt nicht helfen". (Einfach nur wtf)

Aufgearbeitet werden müssen die Aktionen, die nicht mit dem damaligen wissenschaftlichen Stand einfach "richtig" waren, sondern Verfahrensweisen darstellen.
Beispiele:
CDU-Deals bzgl. Masken
Impfstoffbeschaffung
Abhängigkeit von China
Kriterien und Überprüfung von Testzentren
Kriterien und Überprüfung bzgl. Kurzarbeit
Usw.

[–] philpo@feddit.org 19 points 1 day ago* (last edited 1 day ago) (1 children)

Die STIKO hat damals aus einem einzigen Grund keine Impfempfehlung gegeben: Man hatte keinen Bock auf den Backslash hatte, man systemische Effekte komplett außer Acht ließ, COVID nicht als Multisystemerkrankung begriff, die Hinweise auf Langzeitfolgen auch bei Kindern ignorierte und schlussendlich auch unter politischem und juristischen Druck stand.(Mit letzterem ist gemeint: Es gibt andere Impfungen die in DE damals nicht STIKO Empfehlung waren,es aber, wenn man die vergleichsbaren Risk-Benefit Level ansetzt, hätten sein müssen.

Mit anderen Worten: Aus Sicht der Fachwelt (wenn man mal von so Vollnulpen wie Streeck absieht)ist das ziemlich unverständlich gewesen was damals ablief - die Evidenz war da und andere Länder haben ja auch reagiert.

Ich beschäftige mich hauptberuflich mit genau der Planung für solche Krisensituationen und ganz ehrlich? Was wir aus fachlich-wissenschaftlicher Sicht gelernt haben ist wenig neues - wir wussten vorher, wie solche Pandemie ablaufen könnten, es gab nur drei große "Unbekannte":

  • Wie schlimm SARS-CoV2 als Virus wirkt und im Verlauf mutiert war komplett offen. Klar gesagt: Wir haben mit Schlimmerem gerechnet. SARS-CoV1 (das Original SARS) und das verwandte MERS waren absolut krasser Scheiss mit Lethalitätsraten im Bereich 10-35% bei gesunden Menschen (solange die Gesundheitsversorgung das noch trägt. Wenn nicht bist du schnell bei 65-85%). Wir hatten ein Schweineglück&wer sich heute hin stellt und sagt "oh,war doch gar nicht so schlimm" kann sich getrost mal gepflegt ficken. (*)

  • Wir haben nicht damit gerechnet wie schnell wir einen hochwirksamen Impfstoff zur Verfügung hätten. Das ist richtig krass und ist tatsächlich eine der größten zivilisatorischen Leistungen der Menschheit, denn wer sich die normalen Impfstoff-Entwicklungszyklen im Bereich der Virologie anschaut, der ist eher im Bereich von Jahrzehnten unterwegs. Es gab in Sachen SARS (u.a. von Drosten) viel Vorarbeit zum Testen und der Sequenzierung,aber die "best case" Vermutung war eher im Bereich 5 Jahre. Das hätte aber das Gesundheitssystem in eine noch ausgeprägtere "chronic fatigue" gebracht,dass es zum Zusammenbruch gekommen wäre. (**)

  • Wir haben ganz massiv die Dummheit der Menschen und insbesondere der Politik unterschätzt. Um es mit den Worten eines hochrangigen Beamten aus einer dafür zuständigen Bundeseinrichtung zu sagen: "Die haben uns Jahrzehnte dafür bezahlt uns auf sowas vorzubereiten um dann im Ernstfall den erstbesten Idioten die ihre Fresse in die Bild halten zu glauben." Wir haben vorher ein schlagfertiges Infektschutzgesetz gehabt(hat man kastriert), wir haben durchaus Pläne gehabt, Modelle,etc. Man wollte es nur nicht hören,weil es weh tat. Und als wir dann Glück hatten, war es wieder da,dass "war ja nicht so schlimm" - un die Politik hat groß abgesahnt,siehe die bayerischen Maskendeals, der Spahn Skandal,etc. Und gleichzeitig hat man sich gelobt weil man sei ja nicht wie Italien gewesen. (Das es in DE nicht so war,hat ganz andere Gründe und war auch mehr Glück)

(*: Und wer meint es war nicht so schlimm: Wir haben eine krasse Übersterblichkeit produziert während parallel eigentlich durch den Lockdown und die dadurch entstehenden wegfallenden Faktoren eigentlich eine Untersterblichkeit zu erwarten wäre - und diese in den entsprechenden Gruppen auch vorhanden war. Wer starb waren die Alten,die Kranken, die Behinderten - und diejenigen die sich um diese kümmerten. **: Den was im Gesundheitswesen angerichtet wurde,wird uns noch 20 Jahre treffen,da hier der sowieso schon desaströse Personalstand massiv überlastet und ausgedünnt wurde, einerseits durch direkte Krankheitsfälle mit tlw. bis heute andauernden Schäden, aber auch durch Todesfälle, v.a. aber durch einen Weggang von Personal das unglaublich viel Knowhow mitgenommen hat. Ersteres ist schon richtig scheisse, ich hab sprichwörtlich jede Menge Kollegen verloren, Reto, Andreas, Mario, keiner war über 52... Aber parallel gingen gingen ganze Jahrgänge raus aus den Gesundheitsberufen. )

Daher: Sorry, aber wer sich damals nicht geimpft hat war primär nicht schlecht informiert (die Infos waren absolut verfügbar,ich gehöre zu den ersten in Deutschland geimpften Menschen&hatte diese,auch auf Laienniveau, vollständig zur Verfügung) sondern hat Scharlatanen, beruflichen Angstmachern und bewusster Desinformation geglaubt. Es gab nie nie nie eine "zweifelhafte" Informationslage. (Und übrigens bin ich nach einem "unerwünschten Reaktion"" bei der zweiten Impfung sogar offiziell anerkanntes Impfschadensopfer und kann daher auch nur gutes über die Nachbearbeitung durch das Paul-Ehrlich-Institut berichten)

Unklar war aus fachlicher Sicht damals nur,in welchem Umfang wir damit Herdenschutz erreichen oder nicht & welche Reduktion der Kontagiosität wir erreichen. Weil das Dinge sind,die man erst in der Herdenpopulation sieht.

Ich versuche es den Leuten immer so zu erklären: Wenn du ein gebrochenes Bein hast und der Knochen steht raus geht/fährt man zum Unfallchirurg. Wenn dein Urologe sagt, dass Bein sei gar nicht gebrochen, der Heilpraktiker sagt das kann man durch Handauflegen heilen,im Internet steht gebrochene Beine gäbe es gar nicht und diese Metallnägel die man dafür verwende seien Mobilfunkantennen und dein Chef sagt du sollst wieder arbeiten gehen weil das kostet ihn so viel, auf den hörst du? Genau. Den Unfallchirurg und den Radiologen. Weil diese die echten Fachmänner/Frauen dafür sind. Wir haben für Pandemien und ähnlichen Kram Fachleute. Public Health ist nicht zu unrecht ein eigenes wissenschaftliches Studienfeld,genauso wie Virologie, Epidemiologie, etc.

Auch wenn es arrogant klingt, nehme ich mich da jetzt mal mit rein: Auf einmal waren wir aber in einer Situation in der uns Programmierer, Physikerlehrer, Wirtschaftswissenschaftler und Juristen unseren Job erklären mussten. Weil "sie hätten ja gelesen". Unterstützt von halbschattigen Hausärzten, Pflegekräften (und sorry, deren Ausbildung ist im internationalen Vergleich in DE lachhaft) die dann schnell als "Eminenz" für die eigene Meinungsbestätigung wirkten, u.a. auch für Journalisten die auf jede "Gegenteilige Studie" als Meldung aufgesprungen waren ohne grundlegende Dinge wie Designs, Impacts,etc. zu verstehen. False Balancing at its finest. Ich bin damals parallel zu meiner Hauptarbeit jede Menge Intensivtransporte gefahren, oft auch junge Patienten, kritisch krank. So viele krasse Beatmungslagen habe ich in 20 Jahren vorher nicht erlebt. Hochgradig schwierige Transporte, logistisch (viel längere Strecken als normal, tlw. 300-400km bodengebunden - das bei extrem hohen Gasverbrauchen, d.h. tlw. mit Begleitfahrzeug, dass Sauerstoff mitführte), unter Vollschutz (ist die Hölle& eigentlich wären die Atemschutzzeiten BG rechtlich gar nicht zulässig), medizinisch an der Grenze, oft mit wenig geübten Kollegen weil so mancher Kollege ging, gleichzeitig der Bedarf explodierte und emotional ehrlich gesagt auch "taxing". Denn viele haben es trotz ECMO und allem nicht geschafft.

Und dann kommst du heim und Harald, Physiklehrer, erklär dir was du alles falsch machst weil er Streeck, Baghdi und Bild liest.

Source: Ich bin Geschäftsführer einer Beratungsfirma - einer der wenigen in ganz Europa- für genau sowas.

[–] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 1 day ago (1 children)

Interessant Einsichten. Siehst du denn, ob da aus den gemachten Erfahrungen irgendwas anders gemacht oder vorbereitet wird, für eine mögliche weitere Pandemie. Also so eine Art Lessons Learned? Oder läuft die Aufarbeitung auf dem Niveau wie bei der Tagesschau - mal hier ein wenig, mal da und es muss auch ne lesbare Story rauskommen.

[–] philpo@feddit.org 5 points 1 day ago (1 children)

Wissenschaft funktioniert nicht so,dass man sich "zusammensetzt" und "Lesson learned" ableitet. Sondern es ist ein stetiger Prozess bei dem aus stetig neuen Erkenntnissen/Studien eine Evidenzlage gebildet wird. Das geschieht unabhängig von der Pandemie an sich, man lässt auch Erkenntnisse aus anderen "Emerging diseases" einfließen und entwickelt sich auf diesem Weg fort - nichts anderes ist auch während der Pandemie stetig passiert.

Dumm nur,dass man uns genau das angekreidet hat.

Du merkst meine Frustration. Die ist in der gesamten Branche vorhanden. Die direkte Lesson learned ist daher eher,dass viele das Thema nicht mehr anfassen werden. Keiner hat Bock sich Karriere und Leben zu versauen. Lothar Wiehler? Abgesägt. Drosten? Angegriffen worden, hat ne Zeit lang Polizeischutz benötigt. Ist nun raus Ich selber,als viel kleineres Licht: Hab mehrfach konkrete Drohungen erlebt. Habe Landkreise die nach einem politischen Wechsel(hin zu schwarz oder blau)einfach Rechnungen in fünfstelliger Höhe nicht bezahlen in Sachen COVID.

Schau dir an was mit Fauci in den USA passiert ist. Und was mit dem CDC und NIH aktuell passiert. Und bedenke,dass der derzeitige designierte Kanzler auch mal das RKI auflösen wollte.

Am Ende ist mittlerweile so viel Frust in der Branche,dass viele "Yo, let the Leopards eat their faces!" laut denken.

[–] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 16 hours ago (1 children)

Ich meinte auch keine Lessons Learned in medizinisch-fachlicher Sicht, sondern was würde man besser, anders, wiedermachen in Sachen Strukturen, Kommunikation, Entscheidungsebenen, Vorsorge, Plänen, Polizeiarbeit, Medienarbeit, … um mal ein paar Punkte zu nennen.

Oder wie du schreibst, was man nicht mehr machen würde.

[–] philpo@feddit.org 3 points 15 hours ago* (last edited 15 hours ago) (1 children)

Das sind alles Teile der fachlichen Sicht-Die fachliche Sicht ist hierbei nicht auf die reine Medizin begrenzt(meine Beispiele sind nur auf bekanntere Namen bezogen),es spielen dabei aber eben alle möglichen Ebenen und Fachrichtungen mit (insgesamt mind. 40-42). Medizin ist dabei nur der kleinste Punkt - denn es ist uns relativ egal,ob wir für Viruspandemien, kriegerische Konflikte, Sonnenstürme oder das Widererwachen von Cthulhu planen.

Die Strukturen und gesetzlichen Rahmenbedingungen haben wir vorher gehabt,sie wurden vollständig zerlegt. Wir stehen schlechter da als vorher. Das einzige was geblieben ist als neue Struktur ist die "Kleeblattstruktur" für die Verlegung von Patienten bei solchen Ereignissen. Halten viele Fachautoren aber für großen Mist,ich kann mich dazu nicht öffentlich äußern.

Zur Kommunikation gibt es Leitfäden und wissenschaftlich belegte Konzepte - Krisenkommunikation ist ein Feld der Kommunikationswissenschaften,dass u.a. intensiv von der WHO beackert wird, da es in Entwicklungsländern ein lange andauerndes Problem ist. Einsatzkommunikation gibt es in Deutschland einheitliche Vorgaben die egal ob Hochwasser, Pandemie oder Stromausfall gelten...seit ungefähr 1909. Dumm nur,dass sich in Deutschland jeder Bundespolitiker,Ministerpräsident, jeder Landrat und jeder Bürgermeister zum Fachmanns für alles erklären musste und man weder auf Bundes-, Landes- noch Kommunalebene auf diese Leitfäden gehört hat.

Entscheidungsebenen: Hier hat man die Lage verschlechtert - hatten wir vorher durch das alte Infektionsschutzgesetz ein durchaus scharfes Schwert hat man dieses vollkommen unnötig (und wie vom BVerfG ja auch bemängelt initial undemokratisch) mit spezifischen Regeln versehen deren Greifen in der nächsten Pandemie vollkommen unklar sein wird und die notwendige Entscheidungen verzögern. Noch dazu hat man,da sich "die Politik ja nicht von Automatismen überholen lassen kann" (aka: Man nicht wollte,dass im Zweifelsfall lokale Ebenen ihre Pfründe&Macht verlieren) geplante Änderungen die vor der Pandemie angedacht waren einfach wieder vergessen. Schlussendlich muss man auch sagen,dass wir auch an einer Ebene angekommen sind,an der wir politische Entscheidungsträger gehabt haben,die grob rechtsmissbräuchlich gearbeitet haben. Wenn einzelne Landesregierungen verkünden,dass sie internationale Empfehlungen nicht umsetzen, wenn Landräte verkünden sie würden Gesetze in ihrem Landkreis nicht kontrollieren lassen,was sollen wir als Fachleute noch machen? V.a. wenn die Rechtsaufsichten und Medien sich einen Scheiss darum scheren?

Pläne: Ich behaupte mal,dass es nicht mehr Pandemiepläne gibt als vor Covid - und es zwar einige Bereiche geben mag,die aufgeschreckt wurden, aber gleichzeitig mehr Bereiche meinen sie könnten auch beim nächsten Mal auf Sicht fahren. Doof halt,wenn das nächste Mal nicht so gnädig wird.

Polizeiarbeit: Kann ich mich nicht zu äußern.

Medienarbeit: S.o.

Am Ende des Tages stehen wir um Welten schlechter dar als vor der Pandemie - im Hinblick auf die nächste Pandemie. Da gleichzeitig das Risiko für selbige massiv gestiegen ist durch die sich ändernde Weltlage,Gnade uns Gott/Cthulhu/das fliegende Spaghettimonster/whoever beim nächsten Mal.

[–] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 8 hours ago (1 children)

Das hört sich nicht gut an. Dann wäre eine Aufarbeitung um so wichtiger.

[–] philpo@feddit.org 1 points 2 hours ago

Tja, nun....

[–] nahostdeutschland@feddit.org 25 points 1 day ago* (last edited 1 day ago) (1 children)

Ich finde den Artikel extrem schwierig, weil dort wieder das unerträgliche Geheule der Coronaleugner im Vordergrund steht und wie ach so schlimm sie behandelt wurden. Mittlerweile gibt es ja sehr gute Studien zu diversen Aspekten der Pandemie und wir wissen, dass die Impfstoffe wirken. Dass sie deutlich weniger Nebenwirkungen haben als Corona selbst. Dass Gebiete/Länder mit einer höheren Impfquote auch weniger Tote zu beklagen hatten. Dass die Coronaleugnerzustimmung zu höheren Inzidenzen und damit auch zu mehr Toten führten.

Trotzdem stellt sich diese Laura halt hin und weint herum, dass die Gesellschaft sie schlecht und mies behandelt hätte. Dabei ist es genau anders rum: Laura hat die Gesellschaft mies behandelt und dafür zurecht Kritik kassiert. Und wir alle haben das mit erlebt: Es waren sehr schnell Millionen Menschen geimpft, das wurde ausführlich studiert und als es die großen Impfdebatten gab, war die Studienlage sehr eindeutig, nämlich dass eine Infektion sehr viel gefährlicher ist als jede Impfung. Und ich hab dann auch wunderbar live miterleben können wie dann im Februar 2022 "plötzlich" in den Coronaleugner-Kanälen die Putin-Videos auftauchten und die Szene auf "Frieden" im Sinne einer genozidalen Annektion der Ukraine umgeschwenkt ist mit den gleichen Akteuren.

[–] DrunkenPirate@feddit.org -1 points 1 day ago (2 children)

Ich finde es schade, dass du direkt wieder in diese Schwarz-Weiß-Sicht verfällst. Entweder ist man mit allem einverstanden oder man ist der Gegner, also ein Coronaleugner.

Zwischentöne nicht erlaubt.

Ich möchte nur anmerken, dass ich es mich aufhorchen ließ, dass gerade Menschen mit medizinischen Hintergrund nicht sofort auf den Impfstoff aufgesprungen sind. Das mag Gründe haben, so wie bei der Frau in dem Artikel geschrieben. Sie dann einfach in die Schwrubblerecke zu stellen, finde ich dem nicht gerecht.

[–] amelia@feddit.org 5 points 22 hours ago* (last edited 22 hours ago)

Aber was für Gründe sollen das denn sein? Im Artikel werden ja auch keine genannt. Ich bin sicher, wenn es valide Gründe gegeben hätte, hätte dafür doch jeder Verständnis gehabt. Mein Vater z.B. kämpft mit diversen Immunproblemen. Er hat lange hin und her überlegt, weil er mit Impfungen teilweise schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Jeder hätte doch Verständnis gehabt, wenn er sich nicht hätte impfen lassen. Hat er aber übrigens und hatte keine Probleme.

Man kann natürlich sagen, man braucht keine Begründung um einen Eingriff in den Körper abzulehnen. Das ist legitim und war deswegen auch allen erlaubt. Niemand wurde zu einer Impfung gezwungen und das war auch gut so. Aber man kann sich nicht darüber beschweren, dass man dann eben nicht in Veranstaltungen reingekommen ist, oder dass Leute das aus Solidaritätsgründen kritisiert haben.

[–] nahostdeutschland@feddit.org 5 points 23 hours ago (1 children)

Es war und es ist halt eine Schwarz-Weiß-Geschichte. Entweder du hast auf die Experten und die Gesundheitsorganisationen weltweit gehört oder halt auf das völlig faktenfreie Geschwurbel irgendwelcher halbseidener Coronaleugner, irgendwelcher Heilpraktiker ohne Expertise und sonstiger Leute, denen man nicht zuhören sollte. Ja, die haben massenhaft Unsicherheit geschürt und so Leute massiv verunsichert, aber sorry, die Studienlage, die Faktenlage und so weiter waren sehr schnell sehr klar. Als es etwa um die Impfung der im Artikel angesprochenen Krankenschwester ging, waren zig Millionen Menschen aus den Risikogruppen bereits geimpft und lange klar, dass die Impfung deutlich weniger Nebenwirkungen hatte als eine "natürliche" Covid-Infektion

[–] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 16 hours ago (2 children)

Ich glaube da erinnerst du dich rückblickend mit dem Wissen von heute. Die Faktenlage war lange nicht klar. Sagt selbst Drosten in einigen Podcasts.

Ja, die Impfung wirkt und wirkte gut. Und es machte auch Sinn bei Risikopatienten. Bei Menschen mit geringerem Risiko war das nicht so klar. Da hat man sich dann für eine Impfung entschieden bzw diese forciert, um eine Herdenimmunität zu erreichen, die dann die Risikopatienten schützt.

Mir ist auch klar, dass es eine Notlage mit Zeitdruck war. Ab einem gewissen Zeitpunkt, war mir persönlich jedoch der gesellschaftliche Druck „wie gewünscht zu funktionieren“ zu hoch. Es gab kein Raum für Zweifler. Da kann ich mich mit der Frau im Artikel identifizieren. Lieber das Maul halten und nicht auffallen.

Oder lass es mich mal provokanter ausdrücken: Seit den Coronajahren verstehe ich, wie eine Diktatur entstehen kann. Wie Widersprüche und Zweifler abgebügelt werden und wie ein „Wir“ und „Die“ entsteht. Vor ein paar Jahren war „Wir“ das Impflager und „Die“ wurden als Schwurbbler ausgegrenzt. Knapp ein Jahrhundert davor waren „Wir“ die Nazis und „Die“ die Weißen Rosen und andere. Provokant, ich weiß es triggert jetzt. Die Parallelen mit Mehrheit und Aussenseiter sind jedoch vorhanden. Die Guten und Schlechten vertauscht. Mal als ein Gedanke

[–] nahostdeutschland@feddit.org 2 points 8 hours ago

Wir reden hier aber von einer Krankenschwester in der Zeit, als es um die Impfpflichtdebatte ging. Das war zu einem Zeitpunkt als die Faktenlage bereits sehr klar war, als die Risikogruppen geimpft waren, als alle Freiwilligen geimpft waren und sich dann herausstellte, dass die nötigen "Herdenimmunität", die eben die Risikopatienten, welche nicht geimpft werden können, schützen würde, nicht zu erreichen war, weil sich ein Teil der Bevölkerung schlicht und einfach geweigert hat, diese Menschen zu schützen. Zu dem Zeitpunkt gab es in Deutschland Millionen geimpfte, im Ausland noch mehr und wir wussten sehr gut, dass die Impfungen durchaus verträglich sind und dass trotz aller Nebenwirkungen eine normale Infektion mit Covid auch für ungeimpfte Jugendliche schädlicher und gefährlicher war. Das ist ja gerade die Taktik der Querdenkerszene, dass sie diese Zeitachse durcheinanderwirbelt und dann so tut als hätten alle zwangsweise völlig ungetesteten Astra-Zenecka-Impfstoff bekommen sollen.

Und ich muss sagen, auch in mir ist in der Zeit etwas zerbrochen, nämlich der Glaube an das Gute im Menschen. Meine mittlerweile verstorbene Großmutter konnte nicht geimpft werden, war aber Risikopatientin. Meine Schwester war in der entsprechenden Phase schwanger und konnte daher auch nicht. Es war hart zu sehen, dass sich dann ein gewisser Teil der Menschen über den Stand der Wissenschaft erhoben hat, dreist gelogen hat und wenn einem dann auch noch Leute knallhart ins Gesicht sagen, dass es ihnen egal ist, ob andere sterben, weil $Quatschargument, dann geht etwas kaputt. Und ja, da bin ich auch immer noch verbittert und hart, wer Menschen absichtlich tötet wie Querdenker, gehört in den Knast. Und dieses "Weiße Rose" Gerede ist auch an Ekelhaftigkeit nicht zu übertreffen, weißt du überhaupt, wie eine wirkliche Diktatur mit Querdenkern umgegangen wäre? Schau doch einfach mal in die Diktaturen dieser Welt, wie die das gemacht haben und dann stehen da so ein paar wohlstandsverwahrloste Leute und heulen rum, weil sie vom Staat ein lebensrettendes Mittel gratis bekommen sollen.

[–] EmeraldHedgehog@feddit.org 1 points 13 hours ago (1 children)

Naja, du musst dich eben auch fragen: Warum hast du denn gezweifelt bzw. was genau hat dir so Angst gemacht? War das nur speziell die Corona-Impfung, oder bist du auch bei anderen Dingen (die du ggf. auch einfach nicht ganz greifen kannst) genau so skeptisch?

Das ist ja des Pudels Kern am Ende, den du jetzt halt reflektieren musst.

Die Gegenseite, sagen wir mal das andere Extrem, darf sich natürlich fragen: Warum habe ich nicht gezweifelt?

Ich persönlich fand halt, dass man sich super informieren konnte über alles mögliche - ja, auch über die Impfung. Und ich sach ma so, ich vertraue dann auch auch lieber auf Leute die jahrelang aufgebaute Ahnung haben, als auf mein kleines dummes Monkeybrain, und vor allem noch weniger auf die Monkeybrains von anderen (mit gefährlichem eindrittel-Wissen). Irgendwo muss ich darauf vertrauen, dass wir Menschen teamwork betreiben und da viele kluge Leute ihren Job mache. Sonst könnte ich in kein Flugzeug steigen (wer sagt denn, dass das ordentlich gewartet ist?) oder keine verarbeiteten Lebensmittel snacken (ohne die Inhaltsstoffe zu überprüfen und zu recherchieren) und so weiter. Da vertraue ich dann eben schon im Grundlegenden auf Vätterchen Staat, EU, was-auch-immer. Enttäuscht wurde ich da bisher nämlich überragend wenig, man mag es kaum glauben.

Aber so ist jeder wie er ist. Ich hätte jeden verstanden der sagt "Ich habe Angst mich impfen zu lassen, weil mir das Vertrauen fehlt", hätte dann aber natürlich gefragt, was denn im realistischen Rahmen nötig wäre, um Vertrauen aufzubauen. Und so weiter. Aber natürlich hätte ich mir auch irgendwo gedacht "Ach du je, komm mal klar, das ist 'nem Impfung und kein Alien-Schleim aus dem All, den man dir da spritzt".

[–] DrunkenPirate@feddit.org 1 points 8 hours ago (1 children)

Nein, die Impfung hat mir keine Angst gemacht. Impfungen verstehe ich und finde sie gut.

Was ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr okay fand, war der unglaublich gleiche Tenor der Presse. Das scheint ein deutsches Phänomen zu sein. Das mochte ich auch schon bei der syrischen Flüchtlingswelle nicht - die ich im Rahmen auch okay fand. Nur Zwischentöne gab es da auch nicht. Alles schrie Hurra! Das gleiche ja auch jetzt mit der Ukraineberichterstattung. In der ausländischen Presse sind auch andere Sichtweisen zu lesen, in Deutschland nicht.

Einhergehend damit auch die damals geführte Diskussion, alle müssen sich - moralisch verpflichtend - impfen lassen, um die Risikopatienten zu schützen. Herdenimmunität durch Impfung war ja schon damals fraglich. Die Frage, ob sich Risikopatienten etwas zurückziehen sollten oder ob Kindern und Jugendlichen mehr Freiraum gegönnt wird, da sie sehr wenig Risiko haben, wurde unterdrückt und nicht diskutiert. Es wurden Alte und Arbeit priorisiert. In anderen Ländern allerdings nicht.

In Fragen Impfung vertraue ich meiner Frau, die sowas studiert hat und da auch arbeitet. Die kann die medizinische Studien einordnen. So einen Glücksfall haben allerdings nicht viele. Deshalb haben wir unsere Kinder nicht geimpft, obwohl der gesellschaftliche Druck hoch war.

[–] EmeraldHedgehog@feddit.org 1 points 6 hours ago

Gibt und gab da imho mehr als genug Diskussion und Gegenstimmen. Heißt aber jetzt nicht, dass das auch dann so kommt, nur weil es die gibt. Und gab auch genug Leute die dann stur gesagt haben "nö mach ich nicht mit" dann.

Gesellschaft heißt nunmal Kompromiss. Und wenn man sich dagegen stellt, ob berechtigt oder nicht ist erstmal egal, muss man eben auch den Druck aushalten können. Die Gesellschaft gibt einem ja auch was, und ist dann nicht per se böse und schlecht - und das selbst dann, wenn sie sich irren sollte. Das gehört auch dazu, solang daraus gelernt wird.

Point being: Es wurde sich eben entschieden, dass wir erstmal alle irgendwo gleich behandeln. Denn bei 80mio Menschen ist es glaube ich gar nicht so einfach, dann noch zu sagen "ja also die Risikoleute bleiben bitte zu Hause, Kinder dürfen raus und machen was sie wollen...". Das wäre bei anderen auch wieder absolut nicht gut angekommen. Da kann man es schlichtweg nicht allen Recht machen.

Finde du machst es dir da zu einfach irgendwie und betrachtest Recht eng nur deine eigene Perspektive. Das war einfach eine riesen Sache die Millionen betroffen hat, und das musste man auf einen Nenner bringen. Das geht nicht 100%, schon gar nicht in der kurzen Bedenkzeit und halbgarer Datenlage die man Teilw. hatte.

[–] connaisseur@feddit.org 24 points 1 day ago* (last edited 1 day ago) (1 children)

Ich kann das vermeintliche Informationsdefizit zu den Corona-Impfstoffen absolut nicht nachvollziehen. In allem großen seriösen Medien wurde mehrfach über Voraussetzungen, Altersfreigaben, Risiken, Erfahrungen aus anderen Ländern, etc. lang und breit berichtet. Kann mich nicht erinnern sowas jemals in dieser Breite und Tiefe über Impfstoffe gegen Tetanus, Tiphus, Hepatitis, FSME, etc. gelesen zu haben. Wenn man Infos wollte, konnte man die haben. Angesichts der Masse an Menschen die in kurzer Zeit damit geimpft wurden und der geringen Problemfälle, kann man wohl auch konstatieren, dass die Impfstoffe sicher waren und sind.

[–] DrunkenPirate@feddit.org -3 points 1 day ago (1 children)

Lass es mich mal so ausdrücken: Die Dosis war nicht ganz klar. Gerade bei Kindern. Deshalb haben wir unsere nicht geimpft.

Bei jungen, schlanken Frauen war die Dosis (vermutlich für mittelalte Durchschnittsmenschen) auch zu hoch. Da gibt es vermehrt Longcovidfälle durch die Impfung.

Beide Fälle: junge Menschen und Kinder wurden geimpft, um eine Herdenimmunität zu erreichen und Ältere und Risikopatienten zu schützen. Die Impfung sollte nicht die jungen Menschen selbst schützen, da deren Immunsystem idR die Krankheit im Nasemundtrakt vor dem Ausbrechen in der Lunge bekämpft.

Das sind aber so feine Details, die sind in den Medien im Wust untergegangen und wurden von der breiten Hobby-Mediziner-Masse nicht ganz verarbeitet. Das hat mir meine Frau erklärt, die in der Medizin arbeitet und sich gut mit Medikamenten auskennt. War mir vorher auch nicht so bewusst. Ich möchte aber gar nicht in so eine Detaildiskussion absteigen.

Unter einer vernünftigen Aufarbeitung würde ich auch die Anerkennung und Behandlung der unzähligen Impfschäden verstehen. Diese Menschen können nicht mehr am normalen Leben teilnehmen und verarmen noch dazu. Der Staat erkennt ihre Krankheit (Name fällt mir grade nicht ein) nicht als Impffolgeschaden an. Das finde ich nicht gut.

[–] genfood@feddit.org 1 points 1 day ago
[–] Novocirab@feddit.org -3 points 1 day ago

Ja, da müssen wir uns alle nochmal mit auseinandersetzen